US-Notenbankchef Powell sieht Wirtschaft am Wendepunkt

Keystone-SDA
Keystone-SDA

USA,

Die amerikanische Wirtschaft ist in der Coronakrise aus Sicht von US-Notenbankchef Jerome Powell inzwischen an einem Wendepunkt angelangt.

Federal Reserve system
Jerome Powell, der derzeitige Chef des Federal Reserve System. (Archivbild) - dpa

Es gebe die Erwartung, dass das Wachstum und die Zunahme der Beschäftigung in den kommenden Monaten an Fahrt gewinnen werden, sagte Powell am Sonntagabend im Newsmagazin «60 Minutes» des Fernsehsenders CBS. Es bestehe aber auch das Risiko, dass eine überhastete Öffnung der Wirtschaft einen anhaltenden Anstieg der Coronavirus-Zahlen auslöse.

«Es gibt wirkliche Risiken da draussen. Und das Hauptrisiko ist, dass wir zu schnell öffnen, dass die Menschen zu schnell zu ihren alten Lebensgewohnheiten zurückkehren und wir wieder einen Anstieg der Fälle sehen», sagte Powell. Es wäre klug, wenn die Menschen weiterhin Kontakte vermeiden und Masken tragen würden.

Powell äusserte sich zuversichtlich über die Aussichten für den Arbeitsmarkt. Das Basisszenario gehe von einem «sehr starken» Jobwachstum in den nächsten Monaten aus. Es liege «im Rahmen des Möglichen» für die USA, dass schnelle Fortschritte hin zur Vollbeschäftigung erreicht würden. Der Notenbank-Chef bekräftigte, dass die Fed dennoch bis auf weiteres an ihrer konjunkturstützenden Geldpolitik der Tiefzinsen und Anleihenkäufe von 120 Milliarden Dollar im Monat nicht rütteln werde.

Die jüngste Fed-Konjunkturprognose rechnet mit dem stärksten Wirtschaftswachstum in den USA seit fast 40 Jahren. Die Währungshüter erwarten ausserdem, dass die Arbeitslosenquote bis zum Jahresende auf 4,5 Prozent sinken wird. Dennoch hatte die Notenbank auf ihrer jüngsten Zinssitzung den Leitzins bei 0 bis 0,25 Prozent belassen.

Sie hatte ausserdem in Aussicht gestellt, die Zinsen erst dann anzuheben, wenn Vollbeschäftigung erreicht ist und die Teuerungsrate für einige Zeit moderat über zwei Prozent liegt. Ein stärkeres Überschiessen will die Fed allerdings nicht zulassen. «Wir wollen nicht, dass die Inflation erheblich über zwei Prozent hinausgeht und zurückkehren zu den schlechten, alten Inflationszeiten» der 1970er Jahre, sagte Powell.

Kommentare

Weiterlesen

Emmanuel Macron Wladimir Putin
165 Interaktionen
«PR-Erfolg»
schmezer kolumne
694 Interaktionen
Ueli Schmezer

MEHR IN NEWS

Gefangene
Vereinbarung
benzin
Zürich
Prag
Stillstand

MEHR AUS USA

Diddy
9 Interaktionen
Trotz Urteil
George und Clooney
2 Interaktionen
Privatsphäre
Microsoft 9000
Software-Gigant
Orlando Bloom Katy Perry
3 Interaktionen
Liebes-Aus?