Der britische Konsumgüterhersteller Unilever will bis zum Jahr 2030 jedem Beschäftigten in seiner Lieferkette einen existenzsichernden Lohn garantieren.
Unilever-Beschäftigte packen Spendenpakete für Bedürftige im Dezember in Rotterdam
Unilever-Beschäftigte packen Spendenpakete für Bedürftige im Dezember in Rotterdam - ROBIN UTRECHT/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Konzernchef: Soziale Ungleichheit neben Klimawandel grösste Bedrohung für die Welt.

Jede und jeder, die oder der «direkt Güter und Dienstleistungen für den Konzern bereitstellt, soll bis 2030 einen Lohn oder ein Einkommen haben, der oder das die nötigsten Lebenshaltungskosten deckt», kündigte Unilever am Donnerstag an. Die soziale Ungleichheit und der Klimawandel seien aktuell die grössten Bedrohungen für die Welt, erklärte Konzernchef Alan Jope.

Das vergangene Jahr mit der Corona-Pandemie habe die soziale Ungleichheit «unzweifelhaft» noch vergrössert. Es brauche eine «entschiedene und gemeinschaftliche Anstrengung», um eine Gesellschaft zu erreichen, die dabei hilft, Leben zu verbessern, Diversität anzunehmen, Talente zu fördern und Chancen für jeden zu bieten. Der Konzern will zum Beispiel zwei Milliarden Dollar (1,65 Milliarden Euro) in Zulieferfirmen investieren, die von Frauen oder Angehörigen einer Minderheit geführt werden; in seinen Werbeanzeigen will Unilever «gegen Stereotype kämpfen».

Mit dem am Donnerstag vorgestellten Ziel werde Unilever «ein besseres und stärkeres Unternehmen, bereit für die grossen sozialen Änderungen, die wir heute erleben - und die sich beschleunigen werden». Gegenüber der britischen Nachrichtenagentur PA räumte Unilever ein, dass die grösste Herausforderung beim Erreichen seiner Ziele Länder wie Vietnam, die Philippinen, Brasilien oder Indien seien - von dort kommen Rohstoffe wie Tee und Kakao.

Unilever versucht seit mehreren Monaten, klimaverträglicher zu produzieren und sozial gerechter zu werden. In Neuseeland etwa kündigte der Konzern im Dezember an, die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich zu testen. Nichtregierungsorganisationen äussern sich bislang insgesamt skeptisch.

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