Laut einer Umfrage der UBS wird der Lohnanstieg im 2022 geringer ausfallen als noch im 2021. Im Durchschnitt sollen die Löhne um 0,8 Prozent steigen.
Medianlohn der Schweiz
Dass die Löhne zumindest teilweise nach oben angepasst werden, ist durchaus realistisch. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer UBS-Umfrage dürften in der Schweiz die Löhne im kommenden Jahr leicht steigen.
  • Durchschnittlich dürften die Löhne um 0,8 Prozent steigen.
  • Damit fällt das Wachstum geringfügiger aus als 2021.

In der Schweiz dürften die Löhne laut einer Umfrage der UBS im kommenden Jahr nur leicht steigen. Die im Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegende Lohnsteigerung spricht daher gemäss der Grossbank gegen eine starke und anhaltende Inflationszunahme.

Konkret rechnet die UBS auf der Basis von 314 befragten Unternehmen für das Jahr 2022 mit einer durchschnittlichen nominalen Lohnerhöhung von 0,8 Prozent. Das Lohnwachstum dürfte damit geringfügig höher ausfallen als 2021, teilte die Grossbank am Donnerstag mit. Gleichzeitig erwarten die Experten für das Gesamtjahr 2022 eine Teuerung von 0,4 Prozent und damit eine Reallohnsteigerung von ebenfalls 0,4 Prozent.

Um einen stagnierenden Konsum macht sich die UBS derweil keine Sorgen. Weil die Sparquote während der Pandemie von knapp 20 Prozent auf über 30 Prozent angestiegen sei, würden die Konsumenten trotzdem über eine deutlich höhere Kaufkraft verfügen: «Teile dieser Ersparnisse dürften in den kommenden Quartalen wieder zurück in den privaten Konsum fliessen und die Konjunktur stützen», so die Prognose.

Knapp 80 Prozent der Firmen erwarten Aufschwung

Diese Annahme der Grossbank werde auch durch einen positiven Ausblick der befragten Firmen gestützt. Knapp 80 Prozent der Unternehmen erwarten laut der Umfrage auch im kommenden Jahr einen Aufschwung der Schweizer Wirtschaft.

Kritischer gesehen werde derweil die erschwerte Beschaffungssituation. Lieferengpässe und steigende Einkaufspreise würden für Inflationsbefürchtungen sorgen. Die für 2022 erwartete Lohnerhöhung von durchschnittlich 0,8 Prozent entspricht allerdings dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, was laut UBS-Chefökonom Daniel Kalt gegen einen hohen Inflationsdruck sprich.

«Von der Lohnseite ist daher kein Inflationsdruck für das kommende Jahr zu erwarten», sagt er in der Mitteilung. Dies mache es unwahrscheinlich, dass die höheren Einkaufspreise zu einer Preis-Lohn-Spirale führen, was die Voraussetzung für einen nachhaltigen Anstieg der Inflation wäre.

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