Die vier Teilnehmer der ersten vollständig privat organisieren Raumfahrt-Mission haben den Rückflug von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde angetreten.
Nasa-Bild zur ersten privaten Weltraum-Mission zur ISS
Nasa-Bild zur ersten privaten Weltraum-Mission zur ISS - NASA TV/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schlechtes Wetter verzögerte Rückreise um mehrere Tage.

Die Dragon-Kapsel des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX mit drei Unternehmern und einem früheren Nasa-Astronauten an Bord dockte in der Nacht zum Montag von der ISS ab. Die Kapsel sollte am Nachmittag im Meer vor dem US-Bundesstaat Kalifornien landen.

Die vier Männer waren vor zwei Wochen auf die ISS gekommen. Ursprünglich sollten sie dort nur acht Tage verbringen. Schlechtes Wetter auf der Erde zwang sie jedoch zu wiederholten Verzögerungen bei ihrer Rückkehr.

Organisiert wurde der Flug von dem US-Raumfahrtunternehmen Axiom Space. Die drei zahlenden Besatzungsmitglieder der Mission Ax-1 sind der US-Immobilieninvestor Larry Connor, der kanadische Geschäftsmann Mark Pathy und der israelische Unternehmer und frühere Kampfpilot Eytan Stibbe. Sie sollen Medienberichten zufolge jeweils 55 Millionen Dollar (50 Millionen Euro) für den Flug gezahlt haben. Kommandant ist der frühere US-spanische Astronaut Michael López-Alegría.

An Bord der ISS führten die Männer in Zusammenarbeit mit Forschungszentren auf der Erde eine Reihe von Experimenten durch. Dabei ging es laut der US-Raumfahrtbehörde Nasa unter anderem um Herzgesundheit und kognitive Leistungsfähigkeit in der Schwerelosigkeit. Die Bezeichnung «Weltraumtouristen» lehnen sie deswegen für sich ab. Nach der Abreise der vier Besucher bleibt auf der ISS die reguläre Besatzung bestehend aus dem deutschen Astronauten Matthias Maurer sowie je drei russischen und US-Kollegen.

In der Vergangenheit haben wiederholt Privatleute die ISS besucht. Erst im vergangenen Jahr flog neben dem japanischen Milliardär Yusaku Maezawa auch eine russische Filmcrew zu Dreharbeiten zur Weltraumstation. Sie nutzen dabei aber Sojus-Raketen der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos.

Für den Flug vom Freitag schloss sich Axiom Space mit SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk zusammen. Die beiden Unternehmen haben insgesamt vier Missionen vereinbart. Die US-Weltraumagentur Nasa hat die zweite Mission Ax-2 bereits genehmigt.

Axiom Space sieht die Missionen als erste Schritte auf dem Weg zu einem grösseren Ziel: dem Bau einer privaten Raumstation. Das erste Modul soll nach Unternehmensangaben 2024 ins All starten. Es soll zunächst als neues Segment an der ISS andocken. Wenn die ISS gegen Ende des Jahrzehnts ausser Dienst gestellt wird, soll es weiter im All bleiben.

Die Nasa will den sogenannten erdnahen Orbit langfristig dem Privatsektor überlassen, der dort Raumstationen für Forschungs- und Geschäftszwecke betreiben soll. Die Nasa selbst will sich auf die Erforschung des Alls sowie auf Reisen zum Mond und Mars konzentrieren.

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