Studie

Studie: Ein Drittel der EU-Importe sind anfällig für wirtschaftliche Schocks

AFP
AFP

Österreich,

Medizinprodukte oder Halbleiter für die Autoindustrie: Die Corona-Pandemie hat laut Studie viele Lieferketten an ihr Limit gebracht.

Containerschiff
Containerschiff - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland mit starker Industrie besonders betroffen.

30 Prozent aller in die Europäische Union importierten Güter weisen bei weltwirtschaftlichen Schocks ein «Verfügbarkeitsrisiko» auf, wie das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) am Montag mitteilte. In Deutschland mit seiner starken Industrie falle ein überdurchschnittlich hoher Anteil von 35 Prozent der importierten Güter in die Kategorie «riskant».

Für die Studie analysierten die WIIW-Forscher 4700 Waren und Vorprodukte unter dem Gesichtspunkt möglicher Lieferengpässe bei weltwirtschaftlichen Schocks. Dabei wurden Faktoren wie Marktkonzentration, die Dominanz einzelner Lieferanten und die Verfügbarkeit von Ersatz berücksichtigt.

«Insbesondere bei Hochtechnologie und Medizinprodukten stellen wir eine grosse Abhängigkeit von asiatischen Produzenten fest, allen voran aus China», erklärte das WIIW. Während insgesamt knapp ein Drittel der EU-Importe im Falle von Handelsturbulenzen möglicherweise nicht mehr lieferbar waren, betrug dieser Anteil bei Importen aus China fast die Hälfte (48,8 Prozent).

Die aktuellen Lieferengpässe beurteilten die WIIW-Forscher als «vergleichsweise harmlos». Wirklich gefährlich wäre hingegen «ein Stopp von Exporten aus politischen Gründen im Rahmen eines Handelskonfliktes, wie er derzeit zwischen den USA und China tobt». Chinesische Firmen haben aufgrund von US-Sanktionen beispielsweise Zugang zu Chips und Software aus den USA verloren. Ähnliches könne umgekehrt auch der EU drohen, «von den Auswirkungen eines bewaffneten Konflikts um Taiwan, das bei Halbleitern teilweise fast ein globales Produktionsmonopol hat, einmal ganz abgesehen».

Europa solle deshalb auf eine Stärkung des internationalen Welthandelssystems im Rahmen der Welthandelsorganisation hinwirken, empfahl das WIIW. Für besonders wichtige Importe, wie zukunftsweisende Technologien und Medizinerzeugnisse, müsse auch darüber nachgedacht werden, die Produktion zurück nach Europa zu holen.

Kommentare

Weiterlesen

Jamaika Hurrikan
131 Interaktionen
Hurrikan über Jamaika
lara gut-behrami
79 Interaktionen
«Hasse es»

MEHR IN NEWS

Logitech Logo auf Handy
Im zweiten Quartal
amrize
Baustoff-Firma
shutdown usa
1 Interaktionen
Shutdown
Mike Johnson
7 Interaktionen
Washington

MEHR STUDIE

Wohnungsnot Denkmalschutz
44 Interaktionen
Studie
Frauen Sport
1 Interaktionen
Laut Studie
Immobilienmarkt
3 Interaktionen
Studie zeigt

MEHR AUS ÖSTERREICH

Österreich Spital
Personalmangel
Jannik Sinner Laila Hasanovic
5 Interaktionen
Jubelt neben Mutter
Spital
1 Interaktionen
Österreich
Milo Rau
2 Interaktionen
«Präzedenzfall»