Die Streichung Tausender Arbeitsplätze und die Yahoo-Abschreibungen kosten den grössten US-Mobilfunkanbieter Verizon voraussichtlich einen Milliardenbetrag.
Verizon Huawei
Der US-Telekomkonzern Verizon machte im ersten Quartal zwar mehr Umsatz, verzeichnete aber sinkende Gewinne. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Verizon muss Milliarden für seinen Stellenabbau und Yahoo-Abschreibungen zahlen.
  • Der Steuervorteil der Entlassungen verpufft beinahe durch dessen Kosten.

Wie der grösste US-Mobilfunkanbieter Verizon am Dienstag mitteilte, kommen die Streichung Tausender Arbeitsplätze das Unternehmen teuer zu stehen. Noch teurer schlagen die Abschreibungen auf das von Yahoo übernommene Web-Geschäft sowie die Online-Tochter AOL zu Buche.

Die Abschreibungen summieren sich im vierten Quartal auf 4,6 Milliarden Dollar (rund 4,6 Milliarden Franken). Unterm Strich rechnet Verizon mit einer Belastung von 4,5 Milliarden Dollar (rund 4,5 Milliarden Franken). Der Konzern hatte das Kerngeschäft des früheren Yahoo-Konzerns 2017 übernommen. Als Grund für die Abschreibungen nannte Verizon einen verschärften Wettbewerb bei Online-Werbung.

Steuervorteil verpufft durch Stellenabbau

Zudem muss Verizon die Abfindungen und weitere Kosten für den geplanten Stellenabbau schultern. Diese sollen sich im vierten Quartal auf 1,8 bis 2,1 Milliarden Dollar (rund 1,8 bis 2,1 Milliarden Franken) belaufen. Nach Steuern soll die Belastung für den Konzern bei 1,3 bis 1,6 Milliarden Dollar (rund 1,3 bis 1,6 Milliarden Franken) liegen. Dem steht ein Steuervorteil von 2,1 Milliarden Dollar (rund 2,1 Milliarden Franken) gegenüber, der im gleichen Zeitraum verbucht werden soll.

Erst am Montagabend hatte Verizon bekanntgegeben, dass rund 10'400 Mitarbeiter freiwillige Abfindungsangebote angenommen hätten. Sie würden das Unternehmen bis Mitte nächsten Jahres verlassen.

Insgesamt hatte der Konzern Ende September laut eigenen Angaben 152'300 Angestellte. Verizon verdiente zuletzt zwar glänzend - der Gewinn stieg im dritten Quartal im Jahresvergleich um mehr als ein Drittel auf rund fünf Milliarden Dollar. Doch wegen hoher Investitionen in den neuen Netzstandard 5G steht das Unternehmen unter einem hohen Kostendruck. Verizon gehört zu den ersten in der Branche, die die superschnellen Netze anbieten wollen.

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