Der AHV-Ausgleichsfonds schloss 2022 mit einem tiefroten Minus. Dass unsere Renten damit jedoch in Gefahr sind, bezweifelt ein Experte. Denn: Es gibt Hoffnung.
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Der Ausgleichsfonds für AHV, IV und EO schloss 2022 mit einem negativen Anlageergebnis. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Letztes Jahr erzielte der Ausgleichsfonds für AHV, IV und EO ein negatives Anlageergebnis.
  • Auf lange Sicht dürften unsere Renten jedoch nicht in Gefahr sein, so ein Experte.

2022 war kein gutes Börsenjahr – im Gegenteil. Ob der Ukraine-Krieg, die No-Covid-Strategie in China oder die rekordhohen Inflationsraten: Es gab viele Faktoren, die die weltweiten Börsen zu Fall brachten.

Dass Aktien und Obligationen jedoch gleichzeitig so stark ins Minus gefallen sind, gab es laut Markus Kunz noch nie. Entsprechend unbeirrt zeigt sich der «Credit Suisse»-Finanzplaner auch über das tiefrote Minus von 12.85 Prozent des Ausgleichsfonds für AHV, IV und EO.

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Nur Rohstoffe performenten letztes Jahr positiv, alle restlichen Anlagen schlossen tief im Minus. - zVg

Denn obschon der Fonds gemäss Ziel mit 26 Prozent in Aktien, 53 Prozent und 13 Prozent in Immobilien breit angelegt ist, konnte «diese Diversifikation die massiven Verluste an den weltweiten Börsen nicht glätten», erklärt Kunz.

Experte: Ausgleichsfonds kann Minus kompensieren

Aus diesem Grund schloss der Ausgleichsfonds im Minus. Was bedeutet dies also für unsere Renten? Sind diese nun in Gefahr?

Nein, meint Kunz. «Die negative Rendite entspricht einer reinen Einjahres-Betrachtung, was bei einer langfristigen Vermögensanlage nie ideal ist.»

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Stattdessen sollte die durchschnittliche Nettorendite der letzten zehn Jahre betrachtet werden und diese liegt mit 2,4 Prozent immerhin im Plus. Im Vergleich zu dem Zinsniveau der letzten Dekade ist diese Rendite sogar mehr erfreulich als besorgniserregend.

«Solange die Verluste nicht realisiert werden, hat die schlechte Performance aktuell keine Folgen für die Altersvorsorge», fügt Kunz zudem hinzu.

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Trotz negativer Perfomance des Ausgleichsfonds für AHV, IV und EO gibt es noch keinen Grund zur Sorge. (Symobolbild) - Keystone

Dies hat «compenswiss» gemäss der gestrigen Mitteilung auch nicht gemacht. Wenn die Aktien und Obligationen in naher Zukunft also wieder bergauf gehen, kann auch das diesjährige Minus kompensiert werden.

Und das ist durchaus realistisch, so Kunz. Denn: «Die Geschichte zeigt, dass Anlagen volatil sind und auch immer wieder schlechte Jahre mit negativer Performance vorkommen. Langfristig ist die Chance auf eine positive Rendite jedoch durchaus realistisch.»

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