Stadler Rail: Seit Jahren immense Umweltbelastung
Stadler Rail sorgt mit schädlichen Emissionen seit Jahren für Kritik an Behörden, die zu zögerlich reagieren, zeigt eine SRF-Recherche.

Ob Zugwaggon, Tram oder U-Bahn: Stadler Rail produziert in der Ostschweiz zahlreiche Fahrzeuge. In den Spritzkabinen wird Lack verwendet, dessen Lösungsmittel als VOC in die Luft gelangen.
Laut dem «SRF» entweichen diese Schadstoffe seit Jahren in zu hoher Konzentration aus den Lackierkabinen.
Die Behörden von St. Gallen und Thurgau warnten das Unternehmen wiederholt. Dennoch überschritt der Hersteller weiterhin die Grenzwerte für VOC.
Stadler: Experten kritisieren Behörden
Umweltrechtsexperten beurteilen den Fall klar: Nicht nur Stadler Rail, auch die Behörden seien in der Verantwortung.
Umweltrechtsanwalt Hans Maurer wirft dem Kanton St. Gallen einen Vollzugsmissstand vor. Laut Maurer hätte schon 2014 eine Sanierungspflicht und der Einbau einer entsprechenden Abluftanlage folgen müssen.
Der Kanton widerspricht jedoch: Das Umweltamt arbeite laut dem «SRF» seit 2014 mit dem Unternehmen an Massnahmen. Emissionen seien zeitweise gesenkt worden, aber in Spitzenzeiten weiterhin zu hoch.
Grenzwertüberschreitungen und schleppende Kontrolle
Im Kanton Thurgau wurde 2020 bei einer Kontrolle eine klare Überschreitung der Grenzwerte festgestellt, wie das «SRF» weiter berichtet. Laut Umweltrechtsanwalt Michael Bütler sei die Durchsetzung des Umweltschutzrechts «klar ungenügend» und eine «problematische Belastung für Umwelt und Gesundheit».
Die Behörden verteidigen sich: Grenzwertüberschreitungen seien meist punktuell gewesen, daher sei eine sofortige Sanierungsverfügung rechtlich schwer durchsetzbar.
Mehrere ehemalige Stadler-Mitarbeitende bestätigen gegenüber dem «SRF», dass das VOC-Problem intern lange bekannt war.












