Zwei spezifische Berufslehren drehen sich in der Schweiz ab 2024 um die Solarenergie. Hintergrund ist der grosse Fachkräftemangel im Bereich Solarenergie.
Solarenergie
Die Solarenergie zum Beruf machen: Das ist ab 2024 in der Schweiz möglich. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Hierzulande gibt es ab 2024 zwei Berufslehren zum Thema Solarenergie.
  • Bald sollen auch neue Berufsschulen folgen.
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Wer sich für die Solarenergie interessiert, kann sich schon bald besser beruflich in diesem Bereich qualifizieren. Ab 2024 wird es nämlich möglich sein, zwei spezielle Berufslehren in der Schweiz zu beginnen: Solarmonteur oder Solarmonteurin EBA und Solarinstallateur oder Solarinstallateurin EFZ.

Fachkräftemangel durch Ausbildung reduzieren

Hintergrund dieser neuen Lehrgänge ist der riesige Fachkräftemangel im Bereich Solarenergie. Im ganzen Land gibt es eine riesige Nachfrage nach Solaranlagen, doch nicht genügend Fachkräfte, um sie aufs Dach zu bringen.

Für junge Leute gibt es jedoch derzeit noch keine dezidierten Ausbildungen, die sich ganz der Solarenergie widmen.

Solaranlagen
Fachkräfte in der Solarenergie werden durch entsprechende Ausbildungen geschult. - Depositphotos

Hier setzen die beiden neuen Lehrgänge von Swissolar an. Sie sollen das vorhandene Angebot an Umschulungen und Fortbildungen ergänzen.

Sie wurden mit dem deutschsprachigen Bildungszentrum Polybau in Uzwil SG und der französischsprachige Niederlassung in Les Paccots FR entwickelt.

In zwei oder drei Jahren Experte in Sachen Solarenergie

Der kürzere Bildungsweg ist die zweijährige Lehre Solarmonteur oder Solarmonteurin EBA, die zum Eidgenössischen Berufsattest führt. Nach der Ausbildung arbeiten die Fachkräfte vor allem praktisch und installieren Solaranlagen auf diversen Dächern.

Dabei handelt es sich nicht nur um Privathäuser, sondern auch um Unternehmen, Geschäfte, öffentliche Verwaltungen und mehr.

Solarenergie
Die neuen Ausbildungsberufe sollen je drei Jahre gehen. - Depositphotos

Zum Fachwissen gehört unter anderem die Materialkunde, Montagesysteme, Arbeitssicherheit und auch Rückbau und Entsorgung. Die zukünftigen Solarmonteurinnen und Solarmonteure arbeiten eng mit den Solarinstallateurinnen und Solarinstallateuren zusammen. Aber auch mit anderen Fachkräften wie Dachdeckern und Elektroinstallateuren.

Finden Sie die neuen Ausbildungsberufe zum Thema Solarenergie sinnvoll?

Die Inhalte der dreijährigen Ausbildung mit Abschluss Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis umfassen grösstenteils die gleichen Inhalte beziehungsweise bauen auf diesen auf.

Sie übernehmen zusätzlich die Planung und tragen mehr Verantwortung. Sie arbeiten eng mit den Solarmonteurinnen und Solarmonteuren zusammen.

Berufsschulen sollen bald folgen

Derzeit befinden sich die Ausbildungspläne in der letzten Abstimmung. Sie werden Ende Januar 2023 beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) eingereicht.

Auf dieser Basis sollen Lehrpläne und Programme entstehen, damit Berufsschulen junge Leute im ganzen Land in der Solarenergie qualifizieren können.

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Informationen sollen bereitgestellt werden, um die Berufe näher kennenzulernen. - Depositphotos

Schon jetzt können Solarfirmen sogenannte Schnupperlehren anbieten, auch wenn echte Lehrverträge erst ab 2024 abgeschlossen werden können. Betriebe, die Lehren anbieten wollen, können 2023 von Swissolar organisierte Informationsveranstaltungen besuchen.

Goldene Zeiten für an Solarenergie interessierte junge Menschen

Die neuen Ausbildungen können gar nicht schnell genug beginnen. Schon jetzt herrscht Fachkräftemangel in der Branche, während die Nachfrage nach Solarenergie immer weiter wächst.

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Die Anzahl der Interessenten für diesen Berufszweig wächst stetig an. - Depositphotos

David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar und Vorstandsmitglied Polybau, erwartet, dass sich die Zahl der Vollzeitstellen von jetzt 10'000 bis 2035 verdoppelt:

«Mit diversen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind wir auf gutem Weg, den immensen Fachkräftebedarf langfristig decken zu können. Die Solarbranche bietet eine sinnstiftende Arbeit mit Zukunft. Deshalb wollen viele junge Leute in diesen Sektor einsteigen oder wechseln.»

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