Der kontinuierliche Preisanstieg bei den Immobilien wird von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) genau beobachtet.
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Die Schweizerische Nationalbank in Bern. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizerische Nationalbank beobachtet die Immobilien-Preise sehr genau.
  • Laut SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg besteht eine Gefahr für die Finanzstabilität.
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Das Bedürfnis der Menschen, mehr Wohnraum zu haben, sei wegen der Corona-Pandemie noch gestiegen, sagte SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg. Auch die Preise für Einfamilienhäuser ausserhalb der Zentren zögen wieder an.

«Wir beobachten das sehr aufmerksam», sagte Zurbrügg in einem Interview mit der Tageszeitung «Blick». Denn gerade vom Immobilienmarkt könne eine Gefahr für die Finanzstabilität ausgehen.

In den letzten Jahren hätten sich Verwundbarkeiten im Hypothekar- und Immobilienmarkt aufgebaut. Derzeit habe die Schweizerische Nationalbank aber keine Anzeichen für eine Korrektur.

Zwar seien die langfristigen Zinsen in letzter Zeit nach einem krisenbedingten Rückgang wieder leicht angestiegen. Das liege unter anderem an den verbesserten Aussichten für die Wirtschaft. Die Unsicherheit über den Konjunkturverlauf blieben jedoch sehr hoch. Von einer Zinswende zu sprechen, sei verfrüht.

Expansive Geldpolitik laut SNB notwendig

Die expansive Geldpolitik mit einem Negativzins von minus 0,75 Prozent und Interventionen sind am Devisenmarkt notwendig. Davon sei die Nationalbank überzeugt. Dies würde helfen, die Bedingungen für die Schweizer Wirtschaft auf einem angemessenen Niveau zu halten.

Die Währungshüter könnten bei beiden Instrumenten auch noch weitergehen, wenn es die Lage erfordere. «Wir haben im letzten Jahr für 100 Milliarden Franken an den Devisenmärkten interveniert», sagte Zurbrügg. Die gesamten Devisenreserven der SNB betragen mittlerweile 914 Milliarden Franken.

Die SNB macht sich keine Sorgen

Die jüngste Abschwächung des Schweizer Frankens bezeichnete Zurbrügg als willkommen und erfreulich. Wegen der aufgehellten Konjunkturaussichten sei die Nachfrage nach Franken zurückgegangen. In Krisenzeiten ist der Franken als sicherer Hafen jeweils gesucht.

Die Inflation habe zwar jüngst in einigen Ländern leicht zugenommen. Die Schweiz habe jedoch immer noch eine negative Teuerung. Die Prognosen der SNB gingen von einem leichten Anstieg aus. Sorgen über eine unkontrollierbare Inflationsdynamik seien aber nicht angebracht.

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