Der Bauchemiekonzerns Sika setzt mit einer Investition auf Nachhaltigkeit. Das Unternehmen übernimmt das frühere BASF-Bauchemiegeschäft aus der Innerschweiz
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Eine Fabrik des Bauchemiekonzerns Sika AG. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sika akquiriert das frühere BASF-Bauchemiegeschäft aus der Innerschweiz.
  • Mit der Investition will die Firma in der Nachhaltigkeit einen Schritt weiter kommen.

Der Bauchemikalienhersteller Sika wagt sich an den nächsten milliardenschweren Zukauf. Für 5,5 Milliarden Franken schnappen sich die Innerschweizer das frühere BASF-Bauchemiegeschäft. Das ist der grösste Deal in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Unternehmens.

Damit katapultiert sich Sika einmal mehr in eine neue Liga: Das gekaufte Unternehmen MBCC erzielt einen Jahresumsatz von 2,9 Milliarden Franken. Sika machte zuletzt einen Jahresumsatz von rund 8 Milliarden. Das Unternehmen wird damit der unangefochtene Marktführer in der Bauchemie.

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Das Logo des Bauchemie- und Klebstoffherstellers Sika (Archivbild). - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER

«Wir werden mit dieser Akquisition ein Nachhaltigkeits-Champion», sagte Thomas Hasler am Donnerstag vor Medien und Investoren. Das Ziel des Sika-Chefs ist es, dass Sika und MBCC nachhaltiger wirtschaften. Mehr als 80 Prozent ihres Umsatzes will er mit Produkten erzielen, die einen positiven Effekt auf die Nachhaltigkeit haben.

Und im Bereich «Sustainability» wird die Industrie laut Hasler in Zukunft deutlich schneller wachsen als in den «konventionellen» Bereichen.

Sika will baldige Lösung

In Glasgow wird diese Tage viel über Nachhaltigkeit gesprochen - nicht selten mit einem Zeithorizont bis 2050 oder noch später. «Was wir aber brauchen, sind Lösungen in den nächsten vier bis fünf Jahren», sagte der Sika-Chef. «Die Industrie ist bereit dafür», ist er überzeugt.

Und der Wandel zu einer nachhaltigeren Welt müsse wissenschaftsbasiert geschehen. «Wir brauchen daher Grösse und so viele schlaue Köpfe wie möglich.»

Dabei hätte Sika das Bauchemiegeschäft von BASF schon vor zwei Jahren und mehr als 2 Milliarden Euro billiger haben können. Stattdessen kaufte man sich damals erst den französischen Mörtelhersteller Parex für 2,5 Milliarden Franken.

Erst Parex, dann BASF. Diese Reihenfolge hat sich im Urteil von Hasler als genau richtig erwiesen. «Parex war seinerzeit eine tolle Gelegenheit, bei BASF war hingegen die organisatorische Abspaltung der Bauchemie noch voll im Gange.»

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