Zug: Philip C. Brunner (SVP) zur Individualbesteuerungs-Vorlage
Die Vorlage zur Individualbesteuerung sei ein unsägliches «Bürokratiemonster» und klar abzulehnen. Ein Gastbeitrag von SVP-Kantonsrat Philip C. Brunner.

Das Wichtigste in Kürze
- Am 8. März 2026 stimmt die Schweiz über die Vorlage zur Individualbesteuerung ab.
- Das Gesetz sei ein Bürokratiemonster und würde viele Familien benachteiligen.
- SVP-Kantonsrat Philip C. Brunner empfiehlt im Gastbeitrag ein Nein zur Abstimmungsvorlage.
Am 8. März 2026 stimmen wir über die Volksinitiative zur Individualbesteuerung ab. Die SVP hat in der ganzen Schweiz zusammen mit mehreren kantonalen Parlamenten erfolgreich das Referendum gegen diesen unnötigen Systemwechsel ergriffen, denn diese Vorlage ist der ganz falsche Weg.

Es wäre sowieso sehr speziell gewesen, wenn wir alle über die Umsetzung dieser unsäglichen Steuerreform, die fast jeden von uns persönlich betrifft, nicht hätten individuell abstimmen können.
Umsetzungskosten im dreistelligen Millionenbereich
Die SVP lag von allem Anfang an richtig: Das Projekt einer Individualbesteuerung ist in erster Linie ein Bürokratiemonster. Das zentrale Argument, dass im Kanton Zug die Steuerverwaltung mit 30'000 zusätzlichen Dossiers überlastet würde, es zur Umsetzung viele zusätzliche kantonale Mitarbeiter bräuchte und das gesamte System unnötig verkompliziere, ist stichhaltig.
Zudem verursacht dieser Systemwechsel in allen Kantonen und auch beim Bund Umsetzungskosten im dreistelligen Millionenbereich. Für den Steuerzahler werden die von den Initianten angepriesenen Steuervorteile durch diesen massiven Verwaltungsaufwand viel zu teuer erkauft.

Die schlimmste Folge ist jedoch die Schwächung der Familie: Die Vorlage benachteiligt viele Familien und Alleinverdiener im Ehestand. Sie löst die Heiratsstrafe nicht, sondern schafft neue Ungerechtigkeiten, indem sie die Ehe als Wirtschaftsgemeinschaft ignoriert und eine neue «Scheidungsstrafe» provoziert. Zudem würde sie alle Steuerverwaltungen schweizweit mit rund 1,7 Millionen zusätzlichen Steuererklärungen überfordern.
Schutz bewährter Steuerstruktur
In Zug haben wir am 30. November mit grossem Mehr dem 9. kantonalen Steuerpaket zugestimmt, das realen Mehrwert für alle schafft – ohne unnötige Systemrisiken.
Auch das bewährte kantonale Splitting-Modell muss erhalten bleiben! Warum dieses auf Bundesebene nicht eingeführt werden kann, ist schleierhaft?
Es geht am 8. März 2026 um eine wichtige Entscheidung zum Schutz unserer bewährten Steuerstruktur und der Familien. Ein Steuersystem, das sich ständig «krakenhaft» vergrössert, ist das Gegenteil von bürgerlich-liberaler Politik.
Ich empfehle deshalb ein klares Nein zur Individualbesteuerung, um uns weiterhin stabile Rahmenbedingungen im Kanton Zug zu sichern.
Zum Autor
Philip C. Brunner (*1955) ist Zuger Kantonsrat. Ausserdem ist er Mitglied des Grossen Gemeinderats der Stadt Zug. Von Beruf ist er unter anderem Verwaltungsratspräsident der Parkleitsystem Zug AG.








