Deutschland setzt zehn Kantone auf die Risikoliste. Das hat Folgen für den hiesigen Tourismus und auch das bevorstehende Weihnachtsgeschäft.
Taiwan Coronavirus
Die Zahl der laborbestätigten Coronavirus-Fälle in der Schweiz ist angestiegen. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zehn Schweizer Kantone sind auf Deutschlands Risikoliste.
  • Für die Kantone bedeutet dies wirtschaftliche Einbussen.
  • Der Schweizer Arbeitsmarkt bleibt allerdings verschont.

Über Wochen blieben die Fallzahlen stabil. Doch nun schnellen die Zahlen in die Höhe. Mit über 2000 Fällen pro Tag liegen die bestätigten Neuinfektionen weitaus höher als im Frühling.

Eine Entwicklung, die vor allem dem Tourismus Sorgen bereitet. Denn: Die Schweiz gilt nach und nach als Risikogebiet. Nebst Grossbritannien, Belgien oder etwa Dänemark warnt etwa auch Deutschland vor Reisen in die Schweiz.

Grenze coronavirus
Ein Polizist kontrolliert Autofahrer an der Grenze. Wer aus der Schweiz nach Deutschland reist, muss in Quarantäne. - APA/AFP/Archiv

Anders als andere Länder beurteilt unser Nachbarstaat die epidemiologische Lage aber nicht nach dem Wert in einem Land, sondern in einer Region. So gehören aktuell zehn Kantone zu den Risikogebieten – darunter auch der Grenzkanton Zürich.

Zürich bangt um das Weihnachtgeschäft

«Es ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt», erklärt Ueli Heer von Zürich Tourismus. Denn gerade jetzt, wo der Flugverkehr beinahe stillsteht, seien Nachbarländer wie Deutschland unerlässlich.

Weihnachtslaternen
Das Weihnachtsgeschäft wird in diesem Jahr anders als alle vorangegenenen. - dpa

Auch für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft bedeutet die Risikoliste nichts Gutes. Schliesslich gelte Deutschland als zweitwichtigster ausländischer Markt. «Jetzt geht es darum, alles daranzusetzen, die Schweiz von der Risikoliste wegzubringen», betont Heer.

Tourismus fordert Schnelltests statt Quarantäne

Deutlich glimpflicher kommt der Kanton Graubünden weg – das beliebteste Schweizer Ferienziel der Deutschen. Denn noch gilt die Region nicht als Risikogebiet.

Trotzdem blicken die Verantwortlichen ungewiss in die Zukunft. «Die stetig sich ändernden Listen der Risikogebiete und -regionen sorgen für Unsicherheit im Tourismus», erklärt Luzi Bürkli von Graubünden Ferien. Gerade in Hinsicht auf den kommenden Winter sei vieles noch nicht abschätzbar.

Bergbahn Coronavirus
Eine Skipiste in Graubünden. Wegen des Coronavirus zittern einige Spitäler vor der Wintersportsaison. Nicht so der Kanton Graubünden. - Keystone

Um aber den Tourismus am Leben zu erhalten, fordert Bürkli zertifizierte Corona-Schnelltests. Nur so wäre Reisen ohne Quarantäneauflagen und vor allem mit genügend Sicherheit möglich.

Das sieht auch die Wirtschaft so. «Wir befürworten den Einsatz von Schnelltests, um diese Quarantäne zu verkürzen», so Jan Atteslander von Economiesuisse. Noch sind Grenzgänger von der Quarantänepflicht zwar ausgenommen. Doch auch hier kann sich jederzeit etwas ändern.

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