Schweizer Technologie: Der geforderte Ausbau der neuen erneuerbaren Energien auf 35 Terawattstunden im Jahr 2035 und 50 Terawattstunden im Jahr 2050 ist technisch möglich.
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Schweizer Technologie: Der von Swiss Engineering geforderte Ausbau der neuen erneuerbaren Energien schafft Arbeitsplätze in der Schweiz. - Big Stock Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ausbau der neuen erneuerbaren Energien bis 2035 und 2050 ist technisch möglich.
  • Bei Abschaltung der Atomkraftwerke in den 2030er-Jahren produzieren wir zu wenig Strom aus neuen erneuerbaren Energien.
  • Swiss Engineering fordert die Anpassung der Zielgrösse 2035 auf 35 Terawattstunden aus neuen erneuerbaren Energien.

Entwicklung Ausbau erneuerbarer Energien bis 2050 (ohne Wasserkraft).

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Fünfjährige Berichterstattung im Rahmen des Monitorings, erschienen am 16.12.2022. - BFE

Die Grafik zeigt für das Jahr 2021 eine Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) von 4988 Gigawattstunden (knapp fünf Terawattstunden). Dazu werden verschiedene Szenarien diskutiert. Die den neuen Verhältnissen angepasste Variante (grün) zeigt einen Zielwert von 17 Terawattstunden im 2035 und 39 Terawattstunden im 2050.

Dieses Szenario ist zu konservativ, denn die grüne und schwarze Kurve weisen bis 2030 eine unnötige Abflachung auf. So die Meinung von Professor Doktor Roland Büchi im Zentralvorstand von Swiss Engineering.

In der Berichterstattung wird angemerkt, dass die aktuellen Geschehnisse den Ausbau der erneuerbaren Energie weiter beschleunigen werden. Unter anderem aufgrund der Situation mit der Ukraine und Russland. Dies ist bereits jetzt deutlich erkennbar.

Die «Statistik Sonnenenergie 2021» beispielsweise zeigt eine deutliche Zunahme des Ausbautempos. Danach wurde im Jahre 2021 fast 700 Megawatt peak an Fotovoltaik zugebaut und im Jahre 2022 weitere 900 Megawatt peak. Wenn man diese zusätzliche Stromproduktion auf das Jahr 2022 hochrechnet, so dürfte die Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien im Jahre 2022 rund 5800 Gigawattstunden betragen.

Erhöhung des Ausbautempos für Fotovoltaik

Derzeit sind Wartefristen von etwa einem Jahr für Fotovoltaikanlagen üblich. Ein weiteres Zeichen für das immense Ausbautempo in dieser Branche. Ein Zubau von etwa 1000 Megawatt peak ergibt etwas weniger als 1000 Gigawattstunden zusätzliche Stromproduktion im Jahr. Wird der aktuelle Zubau von 900 Megawatt peak im Jahre 2022 auf die Folgejahre hochgerechnet, so wird der vom Bundesamt für Energie prognostizierte Zielwert von 17'000 Gigawattstunden Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien im Jahr 2035 problemlos erreicht und übertroffen.

Ausbauziel 35'000 Gigawattstunden (35 Terawattstunden) im Jahre 2035

Für die Erreichung der Ausbauziele sind weitere Massnahmen nötig, so im Bericht weiter beschrieben. Ab dem Jahre 2035 werden die Laufzeitbeschränkungen unserer Atomkraftwerke ein wichtiges Thema werden. Der Abschaltzeitpunkt wird politisch heftig diskutiert.

Im Jahr 2023 würde noch zu wenig Strom aus neuen erneuerbaren Energien produziert gemäss dem beschriebenen Szenario des Bundesamt für Energie. Deshalb fordert Swiss Engineering die Anpassung der Zielgrösse 2035 auf 35'000 Gigawattstunden (35 Terawattstunden). Mit zusätzlichen Massnahmen für die Speicherung von Energie ist es technisch möglich, in zehn Jahren rund die Hälfte des Schweizer Stroms aus neuen erneuerbaren Energien im eigenen Land zu erzeugen.

Der Ausbau an neuen erneuerbaren Energien steigert die Wertschöpfung in der Schweiz

Die Autarkie der Schweizer Stromproduktion hat einen immensen volkswirtschaftlichen Wert. Und macht unabhängig von der Machtpolitik anderer Staaten. Die damit verbundene Wertschöpfung ist enorm.

Langfristig ist die Schweiz in der Lage, im 2050 und später 80 bis 100 Terawattstunden Strom pro Jahr zu produzieren. Dies mit allen erneuerbaren Energiequellen inklusive Wasserkraft.

Mit einem Preis von 20 Rappen pro Kilowattstunden gerechnet ergibt das ein Marktvolumen von bis zu 20 Milliarden Franken pro Jahr. Dies ist damit eine Wertschöpfung, die fast vollständig im eigenen Land kontrolliert und umgesetzt werden kann. Das sind fast 200'000 Arbeitsplätze.

Es lohnt sich also, wenn wir konsequent an dieser Sache arbeiten.

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