Schweizer Arbeitsmarkt kühlt sich laut Studie ab
Die Schweizer Unternehmen zeigen sich bei Einstellungsplänen vorsichtig, während die Investitionen in Automatisierung steigen.

Die Stimmung auf dem Schweizer Arbeitsmarkt kühlt sich ab. So zeigen sich hiesige Unternehmen bei ihren Einstellungsplänen für das dritte Quartal 2025 aufgrund der handelspolitischen Unsicherheiten deutlich vorsichtiger als vor einem Jahr, wie aus einer Studie des Personalvermittlers Manpower hervorgeht. Gleichzeitig investieren viele Firmen verstärkt in die Automatisierung.
Gemäss der am Mittwoch publizierten Studie rechnen die befragten Firmen für das dritte Quartal mit einem Netto-Beschäftigungsausblick (NEO) von 24 Prozent. Dies bedeutet ein Rückgang von 2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartal und gar von 10 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Der Netto-Beschäftigungsausblick errechnet sich aus dem Anteil der Unternehmen, die einen Beschäftigungsanstieg erwarten, abzüglich derer, die einen Beschäftigungsrückgang prognostizieren. So planen weiterhin 38 Prozent Neueinstellungen und nur 14 Prozent rechnen mit einem Personalabbau.
Im internationalen Vergleich steht die Schweiz damit weiterhin gut da: Mit den genannten 24 Prozent liegt sie über dem EMEA-Durchschnitt von 19 Prozent und vor den Nachbarländern Deutschland (20%), Frankreich und Italien (je 16%) sowie Österreich (12%).
Einstellungstrends variieren regional
Die Einstellungsabsichten variieren dabei je nach Schweizer Region. So zeigen das Tessin und Zürich mit einem NEO von 30 Prozent die höchsten Beschäftigungsprognosen der 7 Regionen. Während das Tessin im Jahresvergleich dabei laut der Studie einen deutlichen Zuwachs von 45 Prozentpunkten verzeichnet, ist der Wert in Zürich gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozentpunkte gesunken.
Ein kritischer Faktor, der den Schweizer Arbeitsmarkt beeinflusst, ist die laut der Manpower-Erhebung die Unsicherheit im globalen Handel: Zum Zeitpunkt der Umfrage (April 2025) gaben 62 Prozent der Arbeitgeber an, dass die handelsbedingten Schwankungen bereits moderate bis erhebliche Auswirkungen auf ihre Einstellungsentscheidungen haben.
Automatisierung als zentraler Bestandteil
Wie die Studie ebenfalls zeigt, entwickelt sich die Automatisierung zu einem zentralen Bestandteil der Personalstrategie. So plant über die Hälfte der Schweizer Unternehmen, ihre Investitionen in diesem Bereich zu erhöhen.
Besonders betroffen sind IT- und Datenberufe, wo 76 Prozent der Firmen erhebliche oder moderate Veränderungen durch Fortschritte in den Bereichen KI und Datenanalyse erwarten. Auch in der Logistik und Produktion rechnet die Mehrheit mit spürbaren Auswirkungen.