Den Grossteil ihres Stroms produziert die SBB selber. Trotzdem drohen im Winter bei Stromausfällen einige Züge steckenzubleiben.
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Auf Anfrage klärt die SBB auf: Man habe in diesem Fall «versehentlich die falsche Ansage gewählt». (Symbolbild) - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB blickt dank eigenen Kraftwerken zuversichtlich in den unsicheren Energiewinter.
  • Gewisse SBB-Züge könnten jedoch trotzdem stehenbleiben, wenn der Haushaltsstrom ausfällt,
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Im Falle, dass die Gas - und Strommangellage tatsächlich eintritt, könnten hierzulande bereits in wenigen Monaten die Lichter ausgehen. Die Welt, Europa und damit auch die Schweiz stehen somit vor dunklen Zeiten.

SBB CEO
Vincent Ducrot, CEO der SBB. - keystone

Davon betroffen wäre auch der öffentliche Verkehr. Die SBB hat sich deshalb dazu entschieden, in Bürogebäuden die Beleuchtung, Klimatisierung bzw. Beheizung zu reduzieren und das Warmwasser abzustellen. Weiter werden keine Logos mehr beleuchtet und die grosse Uhr am Hauptsitz im Wankdorf wird ausgeschaltet.

Was jedoch den Schienenverkehr betrifft, so meint SBB-Geschäftsführer Vincent Ducrot gut vorbereitet zu sein. Denn: «Wir produzieren einen Grossteil der von uns benötigten Elektrizität selber», so der 60-Jährige im Westschweizer Fernsehen RTS. Allein mit den Reserven könne mindestens drei Viertel des aktuellen Verkehrsangebots sichergestellt werden.

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SBB: Weichen, Kommunikation und IT laufen teils über Haushaltsstrom

Was Ducrot hier anspricht, ist der sogenannte Bahnstrom. Er wird zum Antrieb der Lokomotiven benötigt und damit auch von der SBB selbst produziert. Dafür besitzt die Bundesbahn eigene Kraft- und Umformungswerke, die pro Jahr rund 2000 Gigawattstunden Strom produzieren.

Bahnhof Zürich
Gleisfeld mit Signalen, Fahrleitungen, Weichen und ein Personenzug der SBB Hauptbahnhof Zürich. - Keystone

Das Problem: Trotz eigener Energiereserven dürften viele Züge in einer Mangellage stecken bleiben. Viele wichtige Koordinationsstellen wie Weichen, Telekommunikationsanlagen oder IT-Systeme laufen nämlich über den normalen Strom. «In diesen Bereichen sind wir komplett von den lokalen Energieversorgern abhängig», räumt Ducrot ein.

Die SBB bereite sich deshalb auf «diverse Szenarien» vor. Weiter ins Detail will Ducrot im Gespräch mit dem Westschweizer Fernsehen RTS aber nicht gehen. Kein Wunder: Schliesslich hat die SBB bereits für morgen Donnerstag weitere Information zum Vorgehen in einer Strommangellage angekündigt.

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