Der saudische Telekomkonzern Saudi Telecom hat sich bei Spaniens Telefónica eingekauft. In Spanien gilt die Gesellschaft als Teil der kritischen Infrastruktur.
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Ein Gebäude der Telefónica in Madrid. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer Beteilugung von 9,9 Prozent hat Saudi Telecom sich bei Telefónica eingekauft.
  • Der Einkäufer wäre damit grösster Aktionär des Konzerns.
  • Spaniens Regierung könnte diesen Deal verhindern.

Das saudi-arabische Staatsunternehmen Saudi Telecom will mit einer Beteiligung von 9,9 Prozent beim spanischen Anbieter Telefónica einsteigen. Für 2,1 Milliarden Euro (zwei Milliarden Franken) hat Saudi Telecom Aktien und Finanzinstrumente des Anbieters erworben. Dies teilte der Grosseinkäufer am Dienstagabend mit. In Deutschland kennt man Telefónica unter der Marke O2.

Handel von Telefónica könnte unterbunden werden

Mit dem Handel würde sich Saudi Telecom zum grössten Aktionär des Konzerns aufschwingen. Ob es wirklich dazu kommt, kann letztendlich Spaniens Regierung entscheiden – denn Telefònica gilt dort als kritische Infrastruktur.

Eigentlich dürfen ausländische Investoren in Spanien ohne Beschränkungen bis zu 9,9 Prozent an börsennotierten Unternehmen erwerben. Bei Betreibern kritischer Infrastruktur kann die Regierung jedoch schon eine geringere Beteiligung von ihrer Zustimmung abhängig machen. Saudi Telecom hat zunächst nur 4,9 Prozent der Aktien tatsächlich gekauft. Finanzinstrumente über weitere 5 Prozent will der Konzern erst ausüben, wenn behördliche Genehmigungen vorliegen.

Keine Mehrheitsbeteiligung angestrebt

Der saudische Telekomkonzern stellte klar, dass er keine Kontrolle über den spanischen Anbieter und keine Mehrheitsbeteiligung anstrebe. Telefónica bezeichnete die Annäherung des arabischen Investors als «freundlich». Saudi Telecom unterstütze das Management und die Strategie des spanischen Anbieters.

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