Rieter erwartet rote Zahlen –Umsatzziel gesenkt
Rieter kämpft mit einer schwierigen Marktlage: Der Schweizer Textilmaschinenhersteller senkt seine Umsatzprognose und erwartet rote Zahlen für 2025.

Der Schweizer Textilmaschinenhersteller Rieter verzeichnet weiterhin einen deutlichen Rückgang bei den Bestellungen. Seit Jahresbeginn konnte das Unternehmen Aufträge im Wert von 559,3 Millionen Franken verbuchen.
Das entspricht einem Minus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr, so «Finanz und Wirtschaft». Immerhin zeigt sich im dritten Quartal eine gewisse Stabilisierung der Nachfrage.
Rieter drohen rote Zahlen – Nur leichte Verbesserung im dritten Quartal
Mit Bestellungen über 203,9 Millionen Franken konnte sich das Unternehmen gegenüber dem schwachen zweiten Quartal etwas erholen. Laut «Cash» bleibt das Niveau jedoch weiterhin niedrig.
Die Marktbedingungen bleiben von Unsicherheit geprägt, da viele Kunden ihre Investitionsentscheidungen aufgrund handelspolitischer Spannungen verschieben. Obwohl das Interesse an neuen Maschinenprojekten steigt, haben zahlreiche Abnehmer ihre Kaufentscheidungen auf das Geschäftsjahr 2026 vertagt.
Unternehmen muss Umsatzziele drastisch nach unten korrigieren
Die anhaltend schwache Auftragslage zwingt Rieter zu einer erheblichen Anpassung der Jahresprognose. Das Unternehmen reduziert sein Umsatzziel für 2025 von ursprünglich 750 bis 800 Millionen auf nur noch rund 700 Millionen Franken.
In den ersten neun Monaten brach der Umsatz um mehr als ein Fünftel auf 457,7 Millionen Franken ein. Das dritte Quartal allein brachte lediglich 121,5 Millionen Franken, berichtet «Finanz und Wirtschaft».

Die Zahlen bleiben deutlich hinter den Markterwartungen zurück, da Analysten mit wesentlich höheren Werten gerechnet hatten.
Verluste trotz Kostensenkungsmassnahmen
Trotz umfangreicher Restrukturierungsbemühungen kann Rieter rote Zahlen nicht vermeiden. Das Unternehmen erwartet fürs Gesamtjahr einen Nettoverlust, obwohl die bereinigte operative Marge noch knapp im positiven Bereich gehalten werden soll.
Die Verluste entstehen hauptsächlich durch zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit Umstrukturierungen und der geplanten Übernahme von Barmag. Nur dank des vor zwei Jahren eingeleiteten Kostensparprogramms kann das Unternehmen die operative Verlustzone vermeiden, so «Cash».
Die Übernahme der Oerlikon-Tochter Barmag läuft planmässig weiter und soll im vierten Quartal 2025 abgeschlossen werden. Diese strategische Akquisition soll Rieter langfristig stärken, belastet jedoch kurzfristig das Ergebnis durch anfallende Transaktionskosten.
Rieter-Aktie bricht ein – Ist das Unternehmen noch zukunftsfähig?
Die Veröffentlichung der enttäuschenden Geschäftszahlen führte zu einem drastischen Absturz der Rieter-Aktie am Schweizer Handelsplatz, so «Marketscreener». Die Papiere des Textilmaschinenherstellers verloren am Mittwochmorgen zeitweise über vier Prozent an Wert und fielen auf 3,39 Franken.

Besonders schmerzhaft ist der Verlauf für langfristige Investoren, da die Aktie zu Jahresbeginn noch bei rund 45 Franken notierte. Zwischenzeitlich näherte sich der Kurs sogar dem erst kürzlich erreichten historischen Tiefstand von 3,24 Franken.
Die Marktreaktion spiegelt die tiefen Sorgen der Anleger über die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens wider. Analysten sehen sich nun gezwungen, ihre Prognosen deutlich nach unten zu korrigieren.