Über ein mögliches komplettes Zusammengehen der beiden Autobauer wird schon länger spekuliert. Entstehen könnte ein neues Schwergewicht unter den Massenherstellern. Bis zur möglichen Fusion sind aber noch einige Hürden zu nehmen.
Carlos Gohsn
Die Autozeichen von Renault (l.) und Nissan (r.). Carlos Ghosn rettete den japanischen Autohersteller Nissan vor der Pleite. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem Medienbericht sprechen die bereits verbündeten Autobauer Renault und Nissan über eine komplette Fusion.
  • Berichte über ein mögliches komplettes Zusammengehen gibt es schon länger.
  • Entstehen soll ein neues Schwergewicht unter den Massenherstellern.

Die bereits verbündeten Autobauer Renault und Nissan sprechen nach einem Medienbericht über eine komplette Fusion. Ziel sei ein neuer, gemeinsamer Konzern, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag. Renault-Chef Carlos Ghosn, der bei beiden Unternehmen das Sagen hat, treibe das Vorhaben voran und wolle auch nach dem angestrebten Zusammenschluss an der Spitze des fusionierten Konzerns stehen.

Entstehen soll ein neues Schwergewicht unter den Massenherstellern. Haken könnte es am Staatseinfluss: Die französische Regierung hat bei Renault ein gewichtiges Wort mitzureden.

Komplett-Fusion?

Berichte über ein mögliches komplettes Zusammengehen gibt es schon länger. Er hatte die Möglichkeit nicht ausgeschlossen. Im Februar sagte er, dass er Pläne ausarbeiten wolle, die Allianz der Unternehmen «unumkehrbar» zu machen. Anfang März gab es in Medien Berichte, wonach Ghosn daran arbeite, die französische Regierung bei Renault herauszukaufen.

Renault und Nissan sind seit 1999 verbunden und arbeiten bei Technik und Einkauf eng zusammen. Bei Renault sitzt aber auch der französische Staat mit einem Anteil von 15 Prozent mit im Boot - was für Ghosn nicht immer konfliktfrei verlief.

Zusammen sind die beiden Konzerne an der Börse mehr als 60 Milliarden Euro wert.

Im Visier der weltgrösste Autobauer

Ghosn dürfte mit dem Vorhaben auch den weltgrössten Autobauer Volkswagen im Visier haben. Zusammen mit dem von Nissan weitgehend kontrollierten Hersteller Mitsubishi sieht der Konzernlenker die Allianz ohnehin schon als grössten Autobauer der Welt. Ein Deal könne sich aber als schwierig herausstellen. Neben der als unsicher geltenden Zustimmung der französischen Regierung müssten auch japanische Behörden die Fusion billigen. Es bliebe auch die Frage des rechtlichen Sitzes, hiess es.

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