Die Raiffeisen Bank International will sich aus Russland zurückziehen. Man konzentriere sich auf einen möglichen Verkauf oder eine Abspaltung.
Raiffeisen Bank International RBI
Das Logo der Raiffeisen Bank International (RBI) in Moskau. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Raiffeisen Bank International will sich aus Russland zurückziehen.
  • Derzeit wickelt die Tochterbank rund 25 % aller Euro-Überweisungen nach Russland ab.
  • Nachdem sich die RBI bislang weiter betätigt hatte, forderten Aktionärsvertreter Klarheit.

Die für Russlands Finanzsektor wichtige Raiffeisen Bank International (RBI) arbeitet an einem Ausstieg aus dem Land. Die österreichische Bank konzentriere sich auf einen möglichen Verkauf oder eine Abspaltung, sagte RBI-Chef Johann Strobl am Donnerstag bei der Generalversammlung der Aktionäre in Wien. Die russische Tochterbank wickelt nach Angaben der RBI-Zentrale etwa 25 Prozent aller Euro-Überweisungen nach Russland ab.

Ausserdem laufen demnach etwa 30 Prozent der Euro- und Dollar-Transfers aus Russland im internationalen Zahlungssystem SWIFT über die RBI. Nachdem eine Reihe russischer Banken nach Beginn des Ukraine-Krieges von SWIFT ausgeschlossen wurden, stieg der Marktanteil ausländischer Institute.

Bislang hatte sich RBI alle Optionen in Russland offengelassen. Aktionärsvertreter forderten jedoch Klarheit. «Die Stille des Managements stellt die Bank in ein zunehmend reputationsschädliches Eck», warnte Florian Beckermann vom Interessenverband für Anleger am Dienstag.

Strobl nannte keinen Zeitplan für den Ausstieg. Er wies darauf hin, dass im Falle eines Verkaufs nicht nur ein Käufer gefunden werden muss, der nicht mit Sanktionen belegt ist, sondern auch eine Genehmigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nötig ist.

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