Tausende Menschen haben am Wochenende in Deutschland und Frankreich gegen den US-Saatguthersteller Monsanto und seinen Mutterkonzern Bayer demonstriert.
Demonstrationen gegen Monsanto in Paris
Demonstrationen gegen Monsanto in Paris - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Bayer: «Wir sind stolz auf unsere Arbeit».
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In Hamburg fand am Samstag eine Kundgebung statt, an der knapp 100 Menschen teilnahmen. In Frankreich versammelten sich in der südwestlichen Stadt Bordeaux nach Angaben der Präfektur etwa 1400 Aktivisten, darunter 450 «Gelbwesten». In der Hauptstadt Paris gingen etwa 700 Demonstranten auf die Strasse. Im südlichen Toulouse protestierten rund 50 Menschen.

In Toulouse schwenkten einige Demonstranten Spritzgeräte, andere waren als Bienen verkleidet. Monsanto sei «ein Verkäufer des Todes», sagte die Demonstrantin Magali Lauriot und verwies auf das hochgiftige Entlaubungsmittel Agent Orange und genverändertes Saatgut. Doch das US-Unternehmen sei nicht das einzige; die Protestete richteten sich gegen die gesamte Agrochemie-Industrie.

Nach Angaben von Veranstaltern waren weitere Proteste in 37 europäischen Städten unter anderem in Portugal und Serbien geplant. Proteste sollte es ausserdem in Indien, in Mexiko, Chile, Argentinien und Australien sowie in den USA geben.

«Wir sind stolz auf die Arbeit, die wir leisten», teilte Bayer der Nachrichtenagentur AFP mit. Dem Unternehmen sei bewusst, «dass die Menschen anderer Meinung sind». Es sei wichtig, dass sie dies zum Ausdruck bringen könnten.

Die Kritik an Monsanto entzündet sich seit Jahren vor allem am Einsatz von Pestiziden und genverändertem Saatgut. Derzeit steht das Unternehmen im Zentrum zahlreicher Gerichtsverfahren in den USA wegen des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup, den die Kläger für ihre Krebserkrankungen verantwortlich machen. Bayer weist die Vorwürfe zurück und will bereits erfolgte Schadenersatzurteile anfechten.

Seit der Übernahme des US-Agrarunternehmens im vergangenen Jahr hat Bayer erheblich an Wert eingebüsst. Der Aktienkurs ging seitdem um mehr als 45 Prozent zurück.

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