Jedes Jahr aufs Neue steigen die Prämien für Krankenkassen. Im kommenden Jahr allerdings drohen sie regelrecht zu explodieren – und zwar um satte 5 Prozent.
Krankenkassenprämien
Die Krankenkassenprämien könnten wieder steigen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Krankenkassen verzeichneten im letzten Jahr höhere Kosten.
  • Wegen mangelnder Reserven droht nun ein Prämienschock.
  • Ein Experte rechnet für 2023 mit einem Anstieg von 5 Prozent.

Dass die Krankenkassenkosten jährlich steigen, ist für Schweizer Normalität. Allein in den letzten fünf Jahren nahmen die Prämien durchschnittlich um fast 10 Prozent zu. Der wirkliche Prämienschock steht uns allerdings erst noch bevor, befürchtet Felix Schneuwly.

«Das pandemiebedingt veränderte Angebots- und Nachfrageverhalten, Long Covid als grosse Unbekannte sowie die verzögerten Rechnungsstellungen der Ärzte und Spitäler erschweren Prognosen», gesteht der Comparis-Krankenkassenexperte.

Felix Schneuwly
Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly. - zVg

Nichtsdestotrotz sieht er klare Anzeichen, dass viele Versicherte 2023 mit Prämienerhöhungen von über 10 Prozent konfrontiert werden könnten. Im Schnitt rechnet er mit einem Anstieg der Grundversicherungsprämien von 5 Prozent.

Prämien für Krankenkassen dürften sich wieder einpendeln

Die Gründe für diesen Prämienschock sind vielseitig. Auf der einen Seite stiegen die für die Krankenkassenprämien relevanten Kosten im letzten Jahr um 5,6 Prozent, wenn auch schwankend.

Coronavirus
Hiesige Spitäler waren in den letzten Jahren stark ausgelastet. Das bekommen nun auch die Krankenkassen zu spüren. - Keystone

Auf der anderen Seite schrieb das Bundesamt für Gesundheit sämtlichen Krankenkassen vor, ihre Reserven abzubauen. Die Folge: «Vielen von ihnen fehlt nun das Reservepolster, um die aktuellen Kostenschwankungen abzufedern.»

Schneuwly rechnet allerdings damit, dass sich die Kostenschwankungen wieder beruhigen werden. Auch das Kostenwachstum der medizinischen Leistungen würde sich in den nächsten Jahren bei 2 bis 3 Prozent einpendeln; also etwa 1 Prozent über dem Wachstum der gesamten Gesundheitsausgaben.

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