Ökonomen sehen auch 2026 keinen spürbaren Aufschwung in Deutschland
Die «Wirtschaftsweisen» erwarten auch 2026 keinen breit angelegten Aufschwung in Deutschland und korrigierten ihre Prognose für das BIP leicht nach unten.

Die «Wirtschaftsweisen» erwarten auch im kommenden Jahr keinen breit angelegten Aufschwung in Deutschland. Der Sachverständigenrat korrigierte am Mittwoch seine Erwartungen für 2026 leicht nach unten und rechnet nun mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 0,9 Prozent.
Im Frühjahr hatten die Ökonomen für 2026 ein Plus von 1,0 Prozent erwartet. Die Bundesregierung rechnet im kommenden Jahr mit einem Wachstum von 1,3 Prozent.
Der Sachverständigenrat, der die deutsche Regierung berät, geht in seinem aktuellen Jahresgutachten davon aus, dass die aktuell geplanten Ausgaben des Milliarden-Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaneutralität nur eine geringe positive Wirkung auf das Wirtschaftswachstum haben – weil es bisher zu grossen Teilen für Umschichtungen im Haushalt und zur Finanzierung konsumtiver Ausgaben genutzt werde, wie etwa für die Ausweitung der Mütterrente.
«Die Wirkung wäre deutlich grösser, wenn die Mittel vollständig für zusätzliche Ausgaben und für Investitionen eingesetzt würden», urteilen die Ökonomen.
Wirtschaftsrat korrigiert Wachstumsprognose nach oben
Für das laufende Jahr erhöhten sie ihre Wachstumsprognose leicht auf ein Plus von 0,2 Prozent. Im Frühjahr hatte der Rat eine Stagnation erwartet.
Deutschland steckt seit Jahren in einer Schwächephase. Wirtschaftsverbände sehen viele strukturelle Probleme wie im internationalen Vergleich hohe Energiepreise, steigende Sozialabgaben und zu viel Bürokratie.
Bei der Erbschaftsteuer sprechen sich die «Wirtschaftsweisen» für eine Reform aus. Verschiedene Vermögensarten würden bisher bei Erbschaft und Schenkung ungleichmässig besteuert. Vor allem Betriebsvermögen würden steuerlich stark begünstigt. Allerdings gibt es zu dieser Position eine abweichende Meinung des Ratsmitglieds Veronika Grimm.










