Weltweit werden Pakete geschnürt, um die Wirtschaft aus der Krise zu holen. Ökonomen raten, das Geld in grüne Projekte zu investieren.
Klimawandel
Der Klimawandel bereitet den Schweizern Sorge. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss einer Studie der Universität Oxford zahlen sich grüne Wirtschaftspakete aus.
  • Kurzfristig sind die Renditen höher, langfristig sinken die Kosten.

Jüngst hat Greenpeace dargelegt, wie sich die Umweltschutzorganisation eine Rückkehr der Wirtschaft aus der Corona-Krise vorstellt: grün. Vonseiten der Wirtschaft gab es dafür wenig Applaus.

Unterstützung erhalten die Umweltschützer jetzt von der Universität Oxford. Deren Forscher kommen in einer Studie zum Schluss, dass Konjunkturpakete mit Umwelt-Komponenten besser für die Wirtschaft sind.

Empfohlen wird etwa der Bau von Solar- und Windanlagen. Das zahlt sich auch für den Arbeitsmarkt aus: Da dies recht aufwendig ist, entstehen haufenweise neue Jobs. Gleiches gilt auch für energetische Gebäudesanierung.

Energie Gebäude
Ein Gebäude wird saniert. - Keystone

Und nicht nur das: Grüne Projekte würden mehr Jobs schaffen, höhere kurzfristige Renditen bringen und langfristig Kosten sparen.

Die Forscher kommen zum Schluss, dass solche Konjunkturpakete nötig seien, um die Klimaziele von Paris zu erreichen. Zum gleichen Schluss kommt auch die Studie von Greenpeace.

Airlines schneiden schlecht ab
Airline-Rettungen schneiden schlecht ab. - University of Oxford

Schlecht weg kommen Airline-Rettungen. Diese seien weder ökologisch noch ökonomisch nachhaltig.

So gingen die Studienautoren vor: Rund 700 Massnahmen, welche während der letzten Wirtschaftskrise umgesetzt oder angedacht waren, wurden kategorisiert. Das Prädikat «grün» erhielten jene, welche den CO2-Emissionen senken würden.

Dieser Katalog wurde über 200 Ökonomen, etwa aus Zentralbanken und Finanzministerien, vorgelegt. Diese mussten einschätzen, wie stark die Massnahmen der Wirtschaft und dem Klima helfen würden.

Staatshilfe für Airlines
Airlines pochen diese Tage auf Staatshilfe. - AFP/Archiv

Hinter der Studie stecken keine Unbekannte, sondern gestandene Wirtschaftswissenschaftler. Hauptautor ist Umweltökonom Cameron Hepburn. Mitautor sind der Nobelpreisträger und ehemalige Weltbank-Chefökonom Joseph E. Stiglitz und Nicholas Stern, Ökonom und Wirtschaftsberater der britischen Regierung.

In der zugehörigen Medienmitteilung werden die Autoren deutlich: «Die Massnahmen über die nächsten sechs Monate werden weitgehend darüber entscheiden, ob die schlimmsten Auswirkungen der Erderwärmung vermieden werden können.»

Die Zeichen stehen aktuell nicht auf «grün». Rund um die Welt werden Staatsmilliarden in Airlines gebuttert. Und die Autolobby bemüht sich, wegen der Corona-Krise CO2-Strafzahlungen zu umgehen.

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