OECD pocht auf globale Mindeststeuer - Steuerflucht droht
Um eine Steuerflucht und Gewinnverlagerung zu verhindern, hat OECD die Notwendigkeit einer Umsetzung der bereits vereinbarten globalen Mindeststeuer angemahnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die OECD will eine rasche Umsetzung der bereits vereinbarten globalen Mindeststeuer.
- Dies, um das Risiko der Steuerflucht zu minimieren.
Die Industrieländervereinigung OECD hat die Notwendigkeit einer raschen Umsetzung der bereits vereinbarten globalen Mindeststeuer angemahnt.
Ansonsten bestehe bei grossen multinationalen Unternehmen weiterhin das Risiko der Steuerflucht und Gewinnverlagerung. Das teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Donnerstag in Paris gestützt auf neue Daten mit.
Diese zeigten, dass in Ländern ohne Körperschaftssteuer der durchschnittliche Unternehmensumsatz pro Arbeitnehmer um ein Vielfaches höher liege, als in Ländern, die Steuern auf das Firmeneinkommen erheben. Dies könne ein Hinweis auf Steuerverlagerung sein.
Körperschaftssteuer ist eine wichtige Quelle
Wie die OECD erklärte, zeigten die Daten ausserdem, dass die Körperschaftssteuer für die meisten Länder weiterhin eine wichtige Quelle für Steuereinnahmen ist, insbesondere in sich entwickelnden und aufstrebenden Marktwirtschaften.
Im Durchschnitt mache die Körperschaftssteuer in Afrika mit 18,8 Prozent, im asiatisch-pazifischen Raum mit 18,2 Prozent sowie in Lateinamerika und der Karibik mit 15,8 Prozent einen grösseren Anteil an den gesamten Steuereinnahmen aus, als in den OECD-Ländern (9,6 Prozent).
Die EU und die USA hatten sich vergangenes Jahr zusammen mit rund 130 Ländern auf eine ehrgeizige internationale Steuerreform geeinigt. Ziel ist es, die Verlagerung von Unternehmensgewinnen in Steueroasen zu verhindern.
Internationale Firmen mit mindestens 750 Millionen Euro Umsatz pro Jahr sollen unabhängig von ihrem Sitz mindestens 15 Prozent Steuern zahlen. Ungarn blockiert die Umsetzung eines entsprechenden Gesetzes auf EU-Ebene jedoch derzeit.