Vater schlägt Schiri bei Junioren-Match – landesweites Stadionverbot
Nach einem tätlichen Angriff auf einen Schiedsrichter Ende Mai bei einem Juniorenspiel in Schöftland zieht der Aargauische Fussballverband Konsequenzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Vater hat einen Schiri bei einem Junioren-Spiel im Aargau ins Gesicht geschlagen.
- Der Aargauische Fussballverband ist bestürzt über den Vorfall und reagiert nun.
- Der Mann erhält ein dreijähriges Stadionverbot – für die ganze Schweiz.
Ende Mai erschütterte ein Skandal das C-Junioren-Spiel zwischen Schöftland und Villmergen im Kanton Aargau: Nach einer hitzigen Auseinandersetzung verlor der Vater eines Villmergen-Spielers völlig die Beherrschung – und schlug dem Schiedsrichter gezielt ins Gesicht. Der brutale Angriff, festgehalten auf Video, sorgte schweizweit für Schlagzeilen. Der Unparteiische erlitt einen Kratzer am Hals und stand danach unter Schock.
Unabhängig von laufenden zivil- oder strafrechtlichen Verfahren leitete der Aargauische Fussballverband eine eigene Disziplinaruntersuchung ein. Das Ergebnis ist laut der «Aargauer Zeitung» mittlerweile bekannt. Demnach wird der Vater für die nächsten drei Jahre mit einem landesweiten Stadionverbot belegt.
In einer Mitteilung hat die Kontroll- und Disziplinarkommission des Aargauer Fussballverbandes (AFV) das Verhalten des Mannes als «massiv und krass unsportlich» verurteilt. Es widerspreche den Grundwerten des Verbandes. Weiter heisst es, dass dem Zuschauer «unbefugtes Betreten des Spielfelds und ein tätlicher Angriff» auf den Schiedsrichter vorgeworfen wird.
Verband verhängt Busse gegen Verein
In seiner Mitteilung lobt der AFV auch den FC Villmergen für die vorbildliche Zusammenarbeit in der Aufarbeitung des Vorfalls. Gleichzeitig wurde jedoch eine Busse von 3500 Franken verhängt. Der Verband gehe allerdings davon aus, dass der Vater des Spielers für den Betrag haftbar gemacht werde.
Zum Schluss richtet der AFV einen deutlichen Appell an alle Vereine: Sie seien in der Pflicht, einen respektvollen Umgang auf und neben dem Spielfeld aktiv zu fördern. Es gelte Verantwortung gegenüber Mitgliedern sowie Zuschauenden zu übernehmen. Bei vereinsintern bekannten Störenfrieden müssten präventive Massnahmen ergriffen werden.