Novartis stellt trotz Generika-Delle weiteres Wachstum in Aussicht
Novartis verzeichnet im dritten Quartal 2025 eine Wachstumsdelle durch auslaufende Patente, doch ab 2026 wird wieder steigendes Wachstum erwartet.

Novartis erlebt im dritten Quartal 2025 eine Wachstumsdelle – ein deutliches Signal, dass die auslaufenden Patente erstmals grössere Spuren hinterlassen. Ab 2026 sollte es wachstumsmässig aber wieder aufwärtsgehen.
Das zumindest sagte Unternehmens-Chef Vas Narasimhan am Dienstag im Anschluss an die Zahlenvorlage im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Dabei ist das Herzmittel Entresto massgeblich für die aktuelle Delle verantwortlich.
Seit Sommer gibt es in den USA erste Nachahmer dafür, und diese haben im dritten Quartal erste Spuren hinterlassen. Aber auch die beiden Krebsmittel Tasigna und Promacta haben ihren Patentschutz verloren und zu dem etwas langsameren Umsatzwachstum beigetragen.
Die Umsätze kletterten im dritten Quartal auf 13,9 Milliarden US-Dollar, wie Novartis mitteilte. Das ist ein Plus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zu konstanten Wechselkursen lag der Zuwachs bei 7 Prozent.
Novartis: Wachstum im Quartal deutlich gebremst
Damit verlangsamte sich das Wachstumstempo gegenüber dem Vorquartal (plus 12 Prozent) klar. Laut Novartis wirkte sich die Generikakonkurrenz mit 7 Prozentpunkten negativ auf das Umsatzwachstum aus.
Wie ein Blick auf die Umsätze der einzelnen Arzneien zeigt, nahmen die Einnahmen mit Promacta im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent ab und die mit Tasigna gar um 47 Prozent.
Derweil wuchs der Umsatz mit Entresto im Vergleich zur Vorjahresperiode gerade noch um 1 Prozent. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal hatte Novartis noch ein Umsatzplus von 22 Prozent für das Mittel ausgewiesen. Entresto zählt mit einem jährlichen Umsatz von annähernd 8 Milliarden US-Dollar zu den wichtigsten Medikamenten im Novartis-Portfolio.
Novartis rechnet mit langsamerem Wachstum wegen Generika
Ganz überraschend kommt dieser Einfluss aber nicht. Novartis-Finanzchef Harry Kirsch hatte schon zu früheren Anlässen prognostiziert, dass der Konzern in der zweiten Jahreshälfte 2025 wegen Generika langsamer wachsen werde.
Beim Gewinn verzeichnete Novartis auf operativer Ebene einen Anstieg um 24 Prozent auf 4,5 Milliarden. Grund seien die höheren Nettoumsätze, heisst es in der Mitteilung. Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 3,9 Milliarden nach 3,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum.
Für Analysten ist aber vor allem der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn entscheidend. Mit knapp 5,5 Milliarden legte dieser um 6 Prozent zu und lag damit knapp unter dem AWP-Konsens von knapp 5,6 Milliarden.
Für das Gesamtjahr bestätigt das Novartis-Management unterdessen die bisherige Zielsetzung, nachdem sie zuvor zehn Quartale in Folge angehoben worden war. Zu konstanten Wechselkursen peilt der Konzern weiter ein Umsatz-Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an. Für den operativen Kerngewinn stellt er ein Plus im tiefen Zehnerbereich in Aussicht.
Novartis rechnet ab drittem Quartal mit steigendem Wachstum
Auch über das laufende Jahr hinaus dürfte der Basler Konzern weiter wachsen. Schon im kommenden Jahr dürfte das Wachstumstempo laut Narasimhan ab dem dritten Quartal wieder Fahrt gewinnen, gestützt auf Medikamente wie das Brustkrebsmittel Kisqali oder das MS-Mittel Kesimpta, die Novartis zu seinen wichtigsten Marken zählt.
Derweil bereiten die anhaltenden Zoll-Diskussionen mit der US-Regierung dem Unternehmenslenker Narasimhan kaum Sorgen. Für die Geschäftsentwicklung erwarte er keinen Einfluss. Man sei im anhaltenden Austausch mit der US-Regierung und hoffe, die Gespräche noch vor Jahresende für beide Seiten sinnvoll abzuschliessen.










