Norwegischer Ölfonds profitiert von starken Aktienmärkten
Norwegens Ölfonds konnte trotz Währungsverlusten eine solide Rendite erzielen.

Der zur Absicherung künftiger Generationen geschaffene norwegische Ölfonds hat im ersten Halbjahr 2025 eine solide Rendite von 5,7 Prozent eingefahren. Allerdings hätten Währungseffekte den Gesamtwert der Investitionen geschmälert.
Das Fondsvolumen des grössten Pensionsfonds der Welt ging demnach um 156 Milliarden Kronen auf 19,586 Milliarden Kronen zurück, wie die norwegische Zentralbank am Dienstag mitteilte.
«Dieses Ergebnis ist auf die guten Renditen an den Aktienmärkten, insbesondere im Finanzsektor, zurückzuführen», erklärte Nicolai Tangen, Direktor der Zentralbankabteilung, die den Fonds verwaltet.
Bei Aktieninvestitionen lag die Rendite demnach bei 6,7 Prozent. Der Fonds hält Anteile an mehr als 8600 Unternehmen weltweit und investiert ausschliesslich im Ausland. Dies führt dazu, dass eine starke norwegische Krone gegenüber grossen anderen Währungen zu einem Rückgang des Fondsvolumens führt.
Auswirkungen einer starken Krone
Der Fonds wird aus den Einnahmen der staatlichen Öl- und Gasunternehmen gespeist und soll die Ausgaben für künftige Generationen im norwegischen Sozialstaat finanzieren. Er gilt als grösster Aktionär der Welt. Dabei unterliegt er strengen Richtlinien etwa in Bezug auf Ethikfragen, Menschenrechte und den Umweltschutz.
Zuletzt hatten insbesondere Beteiligungen an israelischen Unternehmen immer wieder für Diskussionen gesorgt. An diesem Montag teilte der Fonds mit, seine Aktien an elf israelischen Unternehmen verkauft zu haben.
Zudem wurden Verträge mit externen israelischen Beratern beendet und die Richtlinien für Investitionen in dem Land abgeändert. Der Schritt folgte auf einen Bericht der Zeitung «Aftenposten», wonach der Fonds in das israelische Unternehmen Bet Shemesh Engines investiert hatte, das Triebwerksteile für israelische Kampfjets herstellt.
Tangen bestätigte nun, dass Bet Shemesh zu den Unternehmen gehört, deren Aktien verkauft wurden. Zudem dürften weitere Aktienverkäufe wegen Israels Krieg in Gaza folgen.