Nestlé in der Waadt zu Busse verurteilt – Henniez illegal gefiltert
Wegen des unerlaubten Einsatzes von Aktivkohlefiltern beim Mineralwasser Henniez wurde Nestlé im Kanton Waadt zu 500'000 Franken Busse verurteilt.

Nestlé ist im Kanton Waadt wegen des unerlaubten Einsatzes von Aktivkohlefiltern bei der Mineralwasserherstellung zu einer Busse von 500'000 Franken verurteilt worden. Die Filter wurden von 2008 bis 2022 zur Herstellung des Wassers Henniez verwendet, wie die Waadtländer Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.
Durch den Einsatz von Aktivkohlefiltern hätte Henniez nicht als Mineralwasser verkauft werden dürfen, heisst es weiter. Der Verstoss sei im Mai 2020 bei einer Kontrolle der Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (OFCO) des Kantons Waadt festgestellt worden. Da Nestlé Waters mit dem Antrag für eine Ausnahmebewilligung nicht erfolgreich war, mussten die Filter bis Ende 2022 abgestellt werden, was dann auch geschehen sei.
Nestlé wegen Täuschung bei Mineralwasser verklagt
Die Behörde OFCO reichte laut den Angaben im April 2024 eine Klage bei der Staatsanwaltschaft ein, da Nestlé Waters die Bestimmungen des Artikels 29 des Bundesgesetzes über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände (LGA) verletzt habe. So seien die Kontrolleure über die Verwendung des Aktivkohlefilters getäuscht worden. Zudem sahen sie eine Täuschung der Verbraucher durch die unerlaubte Verwendung des Titels Mineralwasser.
Der zuständige Staatsanwalt Eric Kaltenrieder kam zum Schluss, dass die Verbraucher durch die Verwendung des Begriffs Mineralwasser getäuscht worden seien. Dies habe Nestlé einen wirtschaftlichen Vorteil verschafft, welcher mit der Ausgleichsforderung ausgeglichen werden soll. Die Busse berücksichtige aber auch den Umstand, dass die Filtration für die Konsumentinnen und Konsumenten nicht schädlich war und dass Nestlé Waters umfangreich mit den Behörden zusammengearbeitet habe.