Die Bewertung der Neo-Bank N26 fällt höher aus als erwartet. Dies trotz des Ärgers mit der Bankenaufsicht Bafin.
N26
Der Gründer der N26 Bank, der Wiener Valentin Stalf, steht in den Geschäftsräumen des Unternehmens. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • N26 wird rund 10 Prozent höher bewertet als erwartet.
  • Die Bankenaufsicht Bafin beschränkt das Wachstum über die nächsten Monate in Europa.
  • Mit dem Geld will die Neo-Bank weiter expandieren

Trotz des Ärgers mit der Bankenaufsicht Bafin hat die Neo-Bank N26 hat eine grosse Finanzspritze erhalten. Diese fällt höher aus als im Vorfeld erwartet. In einem Punkt muss N26 aber Zugeständnisse an die Bafin machen.

Die Bewertung des Start-ups betrage nun über neun Milliarden Dollar, teilte das Unternehmen am Montag in Berlin mit. Diese Zahlen liegen rund zehn Prozent über den Werten, die vor einer Woche von mehreren Medien vorab berichtet wurden. N26 ist nach der fünften Finanzierungsrunde jetzt das zweitwertvollste deutschen Start-up hinter Spitzenreiter Celonis. Dieses wird von den Investoren mit über zehn Milliarden Dollar bewertet.

Firmenmitgründer Valentin Stalf sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Finanzierungsrunde bedeute «für die Bank einen ganz grossen Meilenstein. Dieser zeigt, wie wichtig digitales Banking geworden ist». «Mit den Investoren, die wir mit an Bord bekommen haben, machen wir auch einen ganz wichtigen Schritt in Richtung Börsengang.»

Einschränkung durch Bafin

Die Neo-Bank muss im Umfeld der neuen Finanzierungsrunde aber auch zeitlich befristet mit einer Einschränkung leben. Stalf kündigte an, die Bankenaufsicht Bafin werde in naher Zukunft eine Anordnung erlassen. Das Wachstum werde von N26 über die nächsten Monate in Europa auf «maximal 50'000 bis 70'000 Neukunden pro Monat» beschränkt.

N26 kommuniziert aktuelle Kundenzahlen nicht. Branchenbeobachter gehen aber davon aus, dass die Bank in den vergangenen Monaten um rund 100'000 Neukunden monatlich zugelegt hat. Ende September war bekannt geworden, dass die Smartphone-Bank eine Geldbusse von 4,25 Millionen Euro an die Bafin gezahlt hat. Dies weil Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet bei der Bankenaufsicht eingereicht worden waren.

N26 will Wachstum fortsetzen

Stalf sagte der dpa, es zeige sich, dass die Bafin ein gewisses Vertrauen in N26 setze. «Wir können mit dieser Entscheidung unseren Wachstumskurs weiter fortsetzen.» In den kommenden Monaten werden die Prozesse noch weiter verstärkt. «Vor diesem Hintergrund ist das verlangsamte Wachstum, auf das wir uns geeinigt haben, für uns in Ordnung.»

Zu den Investoren, die bislang an N26 beteiligt waren, gehören unter anderem der Versicherungskonzern Allianz und der Staatsfonds GIC. Zudem der chinesische Internet-Riese Tencent, Earlybird und der US-Investor Peter Thiel. Die aktuelle Finanzierungsrunde wird von den Investoren Third Point Ventures und Coatue Management mit Sitz in New York angeführt. Zusätzlich beteiligen sich die Dragoneer Investment Group und existierende Investoren.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SmartphoneInternetStartupTencentDollarEuro