Für die Lebensmittelindustrie suchen Merck KGaA und Siemens gemeinsam Technologie für Qualitätssicherung. Dabei geht es vor allem um Zentralisierung der Daten-
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Der Schriftzug des Darmstädter Chemie- und Pharmaunternehmens ist an einer Aussenwand angebracht. Foto: Andreas Arnold/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Siemens und Merck KGaA entwickeln neue Geschäftsmodelle.
  • In der Zusammenarbeit geht es um zentralisierte, digitale Lösungen.
  • Fokus liegt auf der Qualitätssicherung der Produkte.

Siemens und Merck KGaA wollen den Datentransfer von Maschinen verbessern, um die Qualität von hergestellten Produkte zu effizienter sichern. Die beiden Dax-Konzerne streben gemeinsam eine Komplettlösung für ihre Geschäftskunden an.

Sie beinhaltet, dass die zu einem Produkt und seinen Teilen wichtigen Informationen alle zentral und verlässlich gespeichert werden. Dies teilten die Unternehmen am Donnerstag mit. Erste Pilotprojekte sollen kommendes Jahr beginnen.

Enge Zusammenarbeit von Merck KGaA und Siemens

«Wertschöpfungsketten und Produktlebenszyklen müssen transparenter und nachhaltiger werden. Dafür werden wir gemeinsam mit Merck KGaA eine völlig neue digitale Lösung entwickeln. Maschinen sollen vertrauenswürdig miteinander kommunizieren und beispielsweise Produktions- und Labordaten austauschen können», sagte Siemens-Vorstand Cedrik Neike. Kunden könnten die Effizienz ihrer Produktion erhöhen und gleichzeitig die Nachhaltigkeit und Qualität ihrer Produkte in vielen Bereichen sicherstellen.

Die Technologie dürfte insbesondere in Branchen interessant sein, in denen Qualitätskontrollen eine grosse Rolle spielen. So etwa in der Lebensmittel- und Getränke- sowie in der Pharmaindustrie. Aber auch andere Bereiche seien denkbar.

«In unserer Kooperation mit Siemens sehen wir ein klares Potenzial: die Qualitätskontrolle und -sicherung in den unterschiedlichsten Branchen von Grund auf zu verändern». Dies sagte Laura Matz, Chief Science and Technology Officer von Merck KGaA.

Neue Technologie für Qualitätskontrolle von Lebensmitteln

Bei der Herstellung von Käse könnte das System Daten aus der Produktion mit Ergebnissen aus der Laboruntersuchung zu Keimen verknüpfen. Das ist beispielsweise im Hinblick auf die Informationen, ob die Anlage gespült oder wie lange die Milch erhitzt wurde, interessant. Hinzu kämen Daten aus der Lieferkette – etwa, von welchem Bauer die Milch stammt und wann der Tanklastwagen gereinigt wurde.

Die Kombination dieser Daten soll auch neue Geschäftsmodelle erleichtern. Die Idee ist, dass bei denen nicht mehr für eine Anlage oder Maschinen, sondern für deren Leistung bezahlt wird. Um im Käsebeispiel zu bleiben, würde beispielsweise dafür gezahlt, wie viel Käse mit welcher Qualität hergestellt wurde.

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