Mehr als die Hälfte der Einzelhandelsunternehmen in Deutschland sieht sich angesichts der hohen Energiekosten in seiner Existenz bedroht.
Schaufenster in Berlin
Schaufenster in Berlin - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Handelsverband HDE fordert rasche Wirtschaftshilfen.

«Kurzfristig», also in den kommenden zwölf Monaten, fürchten 22 Prozent der Einzelhändler dies, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) am Dienstag mitteilte. Er berief sich auf eine eigene Umfrage unter rund 900 Unternehmen aller Standorte, Branchen und Grössenklassen.

Aufgrund des «harten Wettbewerbs» sei es vielen Handelsunternehmen nicht oder nicht vollständig möglich, die gestiegenen Energiekosten einfach an die Kundinnen und Kunden weiterzugeben, gab der HDE zu bedenken - 86 Prozent der befragten Einzelhändler gaben das an. Mehr als 90 Prozent der Firmen rechnen demnach dauerhaft mit höheren Energiekosten.

Der HDE forderte vor diesem Hintergrund eine schnelle Ausweitung der angekündigten Wirtschaftshilfen des Staates auf Handelsunternehmen. Bei den bisherigen Hilfsprogrammen falle die Branche «durch das Raster». Die Energiekosten im Einzelhandel seien aber seit Jahresbeginn im Durchschnitt um knapp 150 Prozent gestiegen. «Viele Handelsunternehmen sehen keinen Ausweg mehr», warnte der HDE.

Laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts macht sich der Einzelhandel auch grosse Sorgen um den Nachschub. Von Lieferschwierigkeiten berichten vor allem Fahrradhändler, Händler von Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik, wie das Ifo mitteilte. «Im Moment sieht es überhaupt nicht danach aus, dass sich die Probleme in der Vorweihnachtszeit entspannen werden.»

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