Die Fluggesellschaft Lufthansa hat wegen der Corona-Pandemie heftige Verluste. Die Swiss-Mutter kann sich nun nicht mehr alleine aus der Corona-Krise retten.
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Die Lufthansa Group ist durch die Coronakrise tief in die roten Zahlen geflogen. Der bereinigte Betriebsverlust EBIT vergrösserte sich im ersten Quartal auf 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte die Swiss-Mutter nur ein Defizit von 336 Millionen Euro ausgewiesen. (Archiv) - sda - KEYSTONE/EPA/ARMANDO BABANI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lufthansa ist wegen der Corona-Krise tief in den roten Zahlen.
  • Der Verlust vergrösserte sich im ersten Quartal auf 1,2 Milliarden Euro.
  • Die Lufthansa kann sich nicht mehr alleine aus der Corona-Krise retten.

Die Lufthansa ist durch die Coronakrise tief in die roten Zahlen geflogen. Der bereinigte Betriebsverlust EBIT vergrösserte sich im ersten Quartal auf 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte die Swiss-Mutter nur ein Defizit von 336 Millionen Euro ausgewiesen.

Allein im März habe man knapp 1,4 Milliarden Euro Umsatz verloren, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse mit. Die Swiss ihrerseits gab keine Zahlen bekannt. Im gesamten Quartal lagen die Erlöse der Lufthansa mit 6,4 Milliarden Euro in ähnlicher Grössenordnung unter dem Vorjahreswert von 7,8 Milliarden Euro.

Swiss Flugzeug
Die Lufthansa ist die Muttergesellschaft der Schweizer Airline Swiss. - keystone

Aktuell sei nicht absehbar, wann die Konzernairlines wie beispielsweise die Swiss ihren Flugbetrieb wieder über den aktuell geltenden Rückkehrer-Flugplan hinaus aufnehmen könnten, hiess es. Der Konzern erwartet deshalb im zweiten Quartal einen erheblich höheren operativen Verlust als im ersten Quartal.

Lufthansa kann sich nicht mehr selber retten

Die Lufthansa kann sich nicht mehr aus eigener Kraft aus der Corona-Krise retten. Diese Einschätzung veröffentlichte der Dax-Konzern am Donnerstag, nachdem er für das erste Quartal einen operativen Verlust von 1,2 Milliarden Euro vermeldet hatte. Für das laufende zweite Quartal werde ein noch deutlich höheres Minus erwartet, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Es sei momentan nicht absehbar, wann der Flugbetrieb wieder ausgeweitet werden könne.

Aktuell verfüge Lufthansa nach erneuten Kreditaufnahmen insgesamt über 4,4 Milliarden Euro flüssige Mittel, die allerdings in den «nächsten Wochen» deutlich zurückgehen werden, hiess es weiter. «Der Konzern rechnet nicht damit, den entstehenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können.»

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Das Logo der Lufthansa ist auf einem Ständer vor einem Schalter der Fluggesellschaft in einem Terminal des Flughafens Stuttgart zu sehen. - dpa

Lufthansa steckt den Angaben zufolge daher «in intensiven Verhandlungen» mit den Regierungen der Airline-Heimatländer Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien. Es geht um verschiedene Finanzierungsinstrumente, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Neben Bürgschaften, Krediten und stillen Beteiligungen wird auch über direkte Staatsbeteiligungen diskutiert. Die Gespräche dauerten an. Der Lufthansa-Vorstand zeigte sich zuversichtlich, zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen.

Kritik von Ryanair-Chef

Ryanair-Chef Michael O'Leary warf der Lufthansa vor, die Coronakrise zu missbrauchen. «Ich denke, dass Fluggesellschaften wie Lufthansa und Air France die Covid-Krise nutzen, um sich mit unglaublich hohen Summen vom Staat zu bereichern», sagte der stets meinungsstarke Airline-Manager dem «Handelsblatt» (Freitag).

Für sein eigenes Unternehmen schloss O'Leary Staatshilfen aus, weil man über ausreichende Bargeldreserven verfüge. Ryanair werde wahrscheinlich deutlich länger als jede andere Airline überleben, behauptete er.


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