Der Lebensmittellieferdienst Gorillas hat fast eine Milliarde Dollar (858 Millionen Euro) von Investoren eingesammelt.
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Gorillas-Fahrer in Berlin - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Unternehmen will seine «Präsenz» ausbauen - Gorillas in neun Ländern tätig.

Grösster Geldgeber ist die Lieferplattform Delivery Hero mit 235 Millionen Dollar, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten. Delivery Hero hält damit nun rund acht Prozent an Gorillas.

Weitere Investoren sind etwa der Technologiekonzern Tencent aus China, die US-Investmentgesellschaft Coatue oder die in Peking ansässige Beteiligungsgesellschaft DST Global. Das neue Kapital soll nach Angaben von Gorillas in die technologische Entwicklung und das Marketing fliessen; die Präsenz in den bestehenden Märkten solle ausgebaut werden.

Gorillas war 2020 von Kagan Sümer in Berlin gegründet worden. Die Fahrradkuriere des Unternehmens liefern mittlerweile in insgesamt 22 deutschen Städten Lebensmittel aus. Die Besonderheit ist dabei die schnelle Lieferzeit: Lebensmittel werden innerhalb von zehn Minuten geliefert. Möglich ist dies durch ein dichtes Netz von Zwischenlagern in den Städten, in denen der Dienst angeboten wird.

Das Startup sei «enorm gewachsen», erklärte Delivery Hero. Gorillas habe in den vergangenen sechs Monaten über 140 Lager eröffnet und 4,5 Millionen Bestellungen ausgeliefert. Gorillas ist demnach in neun Ländern tätig: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Spanien, Grossbritannien und USA.

Gorillas beschäftigt alle Fahrerinnen und Fahrer nach eigenen Angaben «im Gegensatz zu etablierten Gig-Economy-Modellen direkt». Das Unternehmen habe «ein diverses Team mit über 11.000 MitarbeiterInnen aufgebaut».

In Deutschland kritisieren viele Fahrerinnen und Fahrer die Arbeitsbedingungen. Das Nachrichtenportal Watson berichtete Anfang Oktober, wegen anhaltender Proteste und eines nach Ansicht des Unternehmens nicht rechtmässigen Streiks seien hunderte Gorillas-Fahrer entlassen worden.

Gründer Sümer hatte Ende September Kritik an den Arbeitsbedingungen zurückgewiesen. «Wir beuten niemanden aus», sagte er der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».

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