Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat vor einem Abstieg der deutschen Autoindustrie gewarnt und den Autobauern Versäumnisse bei Elektromobilität und autonomem Fahren vorgeworfen.
Neuwagen auf einem Verladeplatz in Brandenburg
Neuwagen auf einem Verladeplatz in Brandenburg - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident: «Die Lage ist ernst».

«Die Lage ist ernst», sagte Laschet dem «Handelsblatt» vom Freitag. «Ich hoffe, die deutschen Autokonzerne haben gerade noch mal die Kurve gekriegt.»

Dass VW-Chef Herbert Diess zuletzt vor einem Niedergang des Konzerns gewarnt hatte, begrüsste Laschet grundsätzlich. «Aber so eine Brandrede hätte man natürlich durchaus schon mal vor zehn Jahren halten können.» Die Entwicklung hin zum E-Auto und zum autonomen Fahren sei ja nicht von heute auf morgen gekommen, sagte der CDU-Politiker der Zeitung. «Vor einigen Jahren haben unsere Autobosse aber alle abgewunken, wenn es um die Konkurrenz aus dem Silicon Valley oder durch Tesla ging», kritisierte er. Da habe es immer geheissen, das dies locker wieder aufzuholen sei. «Aber die Änderungen sind so grundlegend, da verliert man schnell den Anschluss.»

Volkswagen-Chef Diess hatte in der vergangenen Woche beim Umbau seines Unternehmens zur Eile gedrängt und einen Radikalumbau des Konzerns gefordert, um «Volkswagen vom Automobilkonzern zum digitalen Tech-Konzern zu machen». Im jetzigen Tempo werde es «sehr eng», mahnte Diess. «Der Klimawandel und der damit verbundene Innovationsdruck zum emissionsfreien Fahren» sowie die Digitalisierung erlaubten nur «einen einzigen Versuch, Volkswagen für die Zukunft zu sichern».

Laschet begrüsste indes die Entscheidung des US-Elektroautobauers Tesla, eine Fabrik in Brandenburg aufzubauen. «Konkurrenz belebt das Geschäft», sagte er dem «Handelsblatt». Dass sich Tesla-Gründer Elon Musk für den Bau der europäischen Fabrik im Umland von Berlin entschieden habe, sei ein gutes Signal für den Automobilstandort Deutschland.

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