Kristalina Georgiewa geriet unter Druck, weil sie in ihrer Zeit bei der Weltbank die Schönung eines Berichts zum Geschäftsklima in China veranlasst hat.
IWF-Chefin Kristalina Georgiewa
Kristalina Georgiewa, Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Gutachten deckt Unregelmässigkeiten im Lagerbericht der Weltbank auf.
  • Kristalina Georgiewa soll Mitarbeiter zur Schönung der Daten gedrängt haben.
  • Georgiewa wies die Vorwürfe zurück.

Ein Gutachten der Anwaltskanzlei WilmerHale deckt Unregelmässigkeiten im von der Weltbank veröffentlichten Lagebericht «Doing Business» auf. Dieser wurde am Donnerstag veröffentlicht.

Demnach befand sich die Weltbank im Herbst 2017 in delikaten Verhandlungen mit China. Zugleich stand die Veröffentlichung des Lageberichts 2018 bevor. Im Geschäftsklimabericht der Weltbank von 2017 war China auf Platz 78 gekommen, was in Peking für Unmut gesorgt hatte.

Kristalina Georgiewa: Mitarbeiter zur Schönung der Daten gedrängt

Nach Erkenntnissen von WilmerHale intervenierte die damalige Weltbank-Generaldirektorin Kristalina Georgiewa. Sie forderte die mit dem Bericht befassten Mitarbeiter auf, eine andere Methode anzuwenden. Dies um am Ende ein für China besseres Ergebnis zu erzielen.

Einen ranghohen Mitarbeiter soll sie dafür gerügt haben, dass er die Bedeutung des Lageberichts für China falsch eingeschätzt habe. Laut WilmerHale sorgte das Eingreifen von Kristalina Georgiewa letztlich dafür, dass einige Daten im Lagebericht 2018 verändert wurden. Somit konnte China Rang 78 behalten – statt noch einmal sieben Plätze abzurutschen.

Georgiewa wies die Vorwürfe zurück. Sie sei in keiner Weise mit «den Schlussfolgerungen und Interpretationen» dieser Untersuchung einverstanden, erklärte sie in einer Stellungnahme auf AFP-Anfrage. Georgiewa hatte die Führung des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Oktober 2019 übernommen.

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