Gestern haben Büezer im Tessin demonstriert. Einige Demonstranten kreuzten mit Transparenten auf, auf denen kommunistische Symbole aufgedruckt waren.
Demonstrierende Bauarbeiter wehrten sich in letzter Zeit gegen den neuen Landesmantelvertrag.
Demonstrierende Bauarbeiter wehrten sich in letzter Zeit gegen den neuen Landesmantelvertrag. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 4000 Bauarbeiter demonstrierten gestern im Tessin.
  • Einige davon sind mit kommunistischen Transparenten aufgekreuzt.

Mega-Demo im Tessin: Bauarbeiter protestierten gestern in Bellinzona. Damit wollten sie Stimmung für die Rente 60 machen. Diese steht auf der Kippe, Verhandlungen mit Baumeistern verlaufen harzig. Aber auch gegen Lohndumping wehren sich die Büezer.

Zur Demo aufgerufen haben die Gewerkschaften Syna, Unia und Organizzazione Cristiano Sociale Ticinese. Gekommen sind rund 4000 Bauarbeiter. Mit Flaggen und Transparenten machten sie auf ihr Anliegen aufmerksam. 

«Breite Bewegung»

Nur: Auf einem Banner zu sehen sind Hammer und Sichel, bekanntes Symbol des Kommunismus. Nach der Oktoberrevolution 1917 als Zeichen für Einheit von Arbeiter und Bauernklasse entwickelt, wurde es später als Flagge zahlreicher kommunistisch regierter Staaten übernommen. Neben Hammer und Sichel steht auf dem Transparent: Unia Regione Ticino.

Die Unia sei eine breite Bewegung, erklärt Sprecher Philipp Zimmermann. «Hammer und Sichel sind ein altes Symbol für Personen mit einer marxistisch-leninistischen Ausrichtung und in der Geschichte kommunistischer/marxistischer Parteien und Bewegungen weit verbreitet.»

Der Verweis auf Marx fände nicht nur in der Unia, sondern in breiten Teilen der Linke immer wieder statt. «Wir haben keine Veranlassung zu verbieten oder zu unterbinden, dass Mitglieder ein solches selbstgemaltes Transparent mittragen.»

Im Tessin demonstrieren 4'000 Bauarbeiter für die Rente ab 60 - Nau

Die Demo im Tessin war erst der Anfang. Heute demonstrieren Bauarbeiter in der Westschweiz. Rund 1800 Büezer haben die Arbeit niedergelegt. Für Ende Oktober sind weitere Protestaktionen geplant.

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