Bauarbeiter demonstrieren für Rente 60

Die Tessiner Bauarbeiter haben die Nase voll. Zum Auftakt einer Nationalen Protestwelle legen heute Nachmittag rund 4´000 Bauarbeiter ihre Arbeit nieder und versammeln sich in Bellinzona. Grund sind Verhandlungen mit dem Schweizerischen Baumeisterverband. Ende Jahr läuft nämlich der Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe (LMV) aus. 

Um die Rente mit 60 zu sichern, braucht es zeitlich befristet zusätzliche Massnahmen. Deshalb versuchen die Sozialpartner mit dem Verband seit Monaten eine Einigung zu finden. Doch dies ist alles andere als geglückt. Unia-Mann Nico Lutz zu Nau: «Die Bauarbeiter sind wegen dem Kampf um die Rente so richtig hässig.» Und wie! Vor dem Gebäude des Baumeisterverbandes geht die Post ab. 

Wie die Gewerkschaft Syna mitteilt, werde seit August 2018 verhandelt. Eine Lösung liege auf dem Tisch, die Bauarbeiter würden die Kosten der Sanierung übernehmen, damit die Rente mit 60 bleibt. Doch der Baumeisterverband erpresse nun die Bauarbeiter. Die Gewerkschaften würden einem Kahlschlag im Landesmantelvertrag zustimmen müssen, damit der Verband die Lösung umsetze.

Der Baumeisterverband schlage vor, dass die Bauarbeiter von März bis Dezember immer Arbeitstage von bis zu 12 Stunden haben müssten. Das sei bisher schon im Sommer bisweilen der Fall und sei ein Angriff auf die Gesundheit. Zudem würden die Forderungen des Baumeisterverbandes zu massiven Lohnsenkungen bei älteren Bauarbeitern führen und Lohndumping durch ausländische Firmen. 

Nun haben die Bauarbeiter genug: Sie kämpfen mit Protestaktionen in der ganzen Schweiz für ihren Vertrag und die Sicherung der Rente mit 60.