Kinos prahlen mit nominierten Filmen
Dürften die Kinos am 22. März wieder öffnen? Darüber entscheidet morgen der Bundesrat. Für den Fall der Fälle haben die Kinos schon begehrte Filme auf dem Plan.

Das Wichtigste in Kürze
- Morgen entscheidet der Bundesrat, ob die Kinos Mitte März wieder öffnen dürfen.
- Wünschenswert wäre es, denn die Kinos prahlen bereits mit nominierten Filmen zur Öffnung.
Die Kinos und Corona – ein einziges Desaster um öffnen, schliessen und durchhalten. Nach einem kurzen «Sendeglück» im Sommer herrscht in den Kinosälen nun schon seit Monaten gähnende Leere. Das geht ins Budget.
Kinobesitzer und auch Filmfans blicken deshalb gespannt auf morgen. Dann entscheidet der Bundesrat über weitere Öffnungsschritte – auch im Bereich der Kulturbranche.

«Wir setzen alles in Bewegung, um unsere Türen wieder zu öffnen», sagt Jolanda Schönenberger von Pathé Suisse. Das Kino arbeite deshalb auch schon fleissig an einem interessanten Filmprogramm.
Der April bringt heissbegehrte Filme in die Kinos
Eine schwierige Aufgabe so ganz ohne angekündigte Blockbusters, oder? «Dadurch, dass die Kinos doch so lange Zeit geschlossen waren, gibt es durchaus Filme, die wir zeigen können», erklärt Schönenberger.
Als Beispiel nennt sie den Film «Nomadland», der mit Preisen und Auszeichnungen regelrecht überhäuft wird. Auch der nominierte Film «Promising Young Woman» soll Ende April in die Kinos kommen. «Wir stehen hierzu im engen Austausch mit den Filmverleihern.»

So schön eine Wiedereröffnung der Kinos auch sein mag, «ein wirtschaftlich rentables Arbeiten mit allen Restriktionen ist nicht möglich», gesteht Schönenberger. Stand heute dürfte nämlich nur ein Drittel der Saalkapazität (maximal 50 Personen) ausgeschöpft werden. Der Kiosk darf gar nicht öffnen.
Kultur fordert eine faire, finanzielle Unterstützung
Edna Epelbaum, Chefin der Cinevital AG, appelliert deshalb an den Bundesrat. «Die Situation der Kinobetreiberinnen und Kinobetreiber in der Schweiz ist sehr fragil», so die Literaturwissenschafterin. Die finanziellen Hilfeleistungen müssten deshalb auch bei einer Wiedereröffnung weitergeführt werden. «Und das Parlament muss mehr Geld für die Kultur sprechen.»

Bessere finanzielle Unterstützung erhofft sich auch Pathé Suisse. «Aus unserer Sicht kann es nicht sein, dass wir bei den erlassenen Massnahmen als kulturelle Veranstaltung gelten, wenn es jedoch um die Ausfallentschädigungen geht, nicht dem kulturellen Sektor anerkannt werden», rüffelt Schönenberger.
«Wir benötigen dringend finanzielle Unterstützung, um unsere hohen Kosten, die auch während der Schliessung angefallen sind, decken zu können.»