IWF warnt vor Finanzrisiken wegen Corona-Krise
Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor Auswirkungen der Corona-Krise auf die Stabilität des internationalen Finanzsystems. Zwar seien die kurzfristigen Gefahren durch das beherzte Eingreifen staatlicher Institutionen wie Regierungen und Notenbanken begrenzt worden, heisst es im Finanzstabilitätsbericht des IWF vom Dienstag. Die Anfälligkeit des Finanzsystems sei in der Krise aber gestiegen.

Das Wichtigste in Kürze
- Grössere Probleme sieht der IWF für Unternehmen ausserhalb des Bankensektors.
Viele dieser Unternehmen hätten sich in der Krise stark verschuldet, um kurzfristige Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können. Auf staatlicher Seite komme eine erhebliche Neuverschuldung hinzu. Diese ist nötig geworden, um die ökonomischen Folgen der Pandemie zu dämpfen.
Mit zunehmender Dauer der Krise sieht der IWF das Risiko, dass sich Liquiditätsprobleme in Solvenzprobleme wandeln, was letztlich Pleitewellen nach sich ziehen könne. Besonders betroffen seien kleinere und mittelgrosse Firmen, die im Gegensatz zu grossen Unternehmen einen schwierigeren Zugang zum Kapitalmarkt hätten und überwiegend von der Kreditvergabe der Banken abhängig seien. Verstärkt werde das Problem dadurch, dass einige Banken ihre Kreditvergabestandards verschärften.
Den Bankensektor bewertet der IWF grundsätzlich als stabil. Allerdings könnten sich auch hier Probleme ergeben. So könnte es für Unternehmen und Haushalte in der Krise zunehmend schwierig werden, ihre Kredite zurückzuzahlen. Dies würde wiederum auf die Banken durchschlagen. Im Falle einer ungünstigen Konjunkturentwicklung könnte es auch zu Kapitalknappheiten kommen.