Inflationsrate zieht in Deutschland wieder an

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Im Oktober stiegen die Lebenshaltungskosten in Deutschland um 2,0 Prozent, vor allem wegen höherer Preise für Dienstleistungen und Nahrungsmittel.

Lebensmittel
Im Oktober haben überdurchschnittliche Preissteigerungen bei Dienstleistungen und Nahrungsmitteln das Leben in Deutschland stärker verteuert als in den Vormonaten. (Archivbild) - Patrick Pleul/dpa

Überdurchschnittliche Preissteigerungen bei Dienstleistungen und Nahrungsmitteln haben das Leben in Deutschland im Oktober wieder stärker verteuert als in den Monaten zuvor. Die Konsumentenpreise lagen insgesamt um 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt bestätigt. Von September auf Oktober 2024 stiegen die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent.

Nach zwei Monaten mit sinkenden Inflationsraten bis auf 1,6 Prozent im September ist dieser Trend vorerst beendet. Ökonomen gehen davon aus, dass die Teuerung in Deutschland bis zum Ende des laufenden Jahres auf moderatem Niveau weiter anziehen wird.

Allerdings rechnet keiner der Experten mit einer erneuten Teuerungswelle wie im Jahr 2022. Seinerzeit hatte sich Energie infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine sprunghaft verteuert, in der Folge war die Inflationsrate hierzulande bis auf fast neun Prozent geklettert.

Dienstleistungen und Nahrungsmittel treiben Preisanstieg an

Im Oktober des laufenden Jahres waren Dienstleistungen und Nahrungsmittel die hauptsächlichen Preistreiber. Die Preise für Dienstleistungen wie Gaststättenbesuche, Pauschalreisen oder Autoreparatur zogen binnen Jahresfrist insgesamt um 4,0 Prozent an. Ökonomen erklären dies mit steigenden Lohnkosten, von denen Unternehmen im Dienstleistungssektor stark betroffen seien.

«Da die Löhne bis zuletzt deutlich zugelegt haben, dürfte allenfalls die schwache Konjunktur die Preise in den kommenden Monaten bremsen und damit die Teuerungsrate bei den Dienstleistungen allmählich nach unten drücken», prognostiziert Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

Auch bei Nahrungsmitteln hat sich der Preisauftrieb verstärkt: Nach 1,5 Prozent im August und 1,6 Prozent im September mussten Konsumentinnen und Konsumenten Verbraucher im Oktober 2,3 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Merklich teurer waren im Oktober des laufenden Jahres vor allem Speisefette und Speiseöle (plus 21,3 Prozent). Butter beispielsweise verteuerte sich um 39,7 Prozent.

Energiepreise sinken im Oktober um 5,5 Prozent

Günstiger als ein Jahr zuvor waren Tanken und Heizen: Insgesamt verbilligten sich Energieprodukte im Vergleich zum Oktober 2023 um 5,5 Prozent. Im September lagen die Preise für diese Produkte allerdings sogar um 7,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Somit dämpfte die Preisentwicklung bei Energie die Inflationsrate weniger stark als in den Monaten zuvor.

Dekabank-Chefökonom Ulrich Kater verweist darauf, dass die Preise in Deutschland «weiterhin nur im Rahmen der Zielvorgabe der Europäischen Zentralbank» steigen. Die Euro-Währungshüter streben für den gesamten Euroraum mittelfristig ein stabiles Preisniveau bei 2,0 Prozent Teuerung an – weit genug entfernt von der Nullmarke.

Denn dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten dann Investitionen aufschieben – in der Hoffnung, dass es bald noch billiger wird. Der harmonisierte Konsumentenpreisindex (HVPI), den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, lag in Europas grösster Volkswirtschaft Deutschland nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Oktober bei 2,4 Prozent.

Kommentare

User #2510 (nicht angemeldet)

Tja, der Lindner hatte es halt im Griff 🤣

User #2964 (nicht angemeldet)

Die Inflation ist nicht wegen dem Ukraine Krieg gestiegen, sonder als Nachwirkung der Coronamssnahmen. Weniger Leute die Arbeiten produzieren weniger Produkte und das erhöht die Preise, da die Nachfrage grösser war als die Produktion.

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