Inflation in der Eurozone schwächt sich ab, Zinssenkungen erwartet.
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Die Inflation in der Eurozone ist auf dem Rückzug. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Die Inflation in der Eurozone hat sich zu Jahresbeginn wie erwartet leicht abgeschwächt. Die Konsumentenpreise lagen im Januar 2,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte. Das vorläufige Ergebnis von Anfang Februar wurde bestätigt.

Im Dezember hatte die Teuerung 2,9 Prozent betragen. Damit tendiert die Preisentwicklung in Richtung des Ziels der Europäischen Zentralbank, die mittelfristig zwei Prozent anstrebt. Seit gut eineinhalb Jahren stemmt sich die EZB mit Zinsanhebungen gegen die Teuerung, die im Herbst 2022 ein Rekordhoch von 10,7 Prozent erreicht hatte.

Zukünftige Erwartungen und aktuelle Unterschiede

Für dieses Jahr werden wegen der rückläufigen Inflation Zinssenkungen erwartet. Nach wie vor gibt es im Währungsraum ein steiles Inflationsgefälle. Während Estland mit fünf Prozent die höchste Teuerungsrate aufweist, liegt sie in Italien mit 0,9 Prozent am niedrigsten.

In Deutschland beträgt die nach europäischen Standards gemessene Teuerung (HVPI) 3,1 Prozent. Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel ging im Währungsraum zu Jahresbeginn weiter zurück, allerdings ebenfalls nur leicht. Sie sank von 3,4 Prozent im Dezember auf 3,3 Prozent.

Entwicklung der Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen

Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate. Lebens- und Genussmittel verteuerten sich zu Jahresbeginn um 5,6 Prozent, nach 6,1 Prozent im Monat zuvor. Energie war erneut deutlich günstiger als im Vorjahresmonat.

Allerdings verlangsamte sich der Preisrückgang weiter. Der Preiszuwachs von Industriegütern schwächte sich ab. Dienstleistungen verteuerten sich wie im Vormonat um 4 Prozent. Die Dienstleistungspreise werden wegen ihres hohen Lohnanteils und anstehender Tarifrunden von Fachleuten und Notenbankern besonders beachtet.

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