Der Corona-Impfstoffhersteller Moderna erzielte erstmals einen Quartalsgewinn. Dank dem Impfstoff-Boom verdiente das Unternehmen 1,2 Milliarden Dollar.
Moderna
Laut Albert Rösti (SVP) sollten alle von der WHO zugelassenen Impfstoffe akzeptiert werden(Archivbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
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Das Wichtigste in Kürze

  • Moderna verdiente im ersten Quartal unter dem Strich 1,2 Milliarden Dollar.
  • Noch vor einem Jahr musste der Impfstoffhersteller Millionenverluste hinnehmen.

Die hohe Nachfrage nach Impfstoffen hat dem US-Hersteller Moderna erstmals zu schwarzen Zahlen verholfen. Im ersten Quartal verdiente das Unternehmen unter dem Strich 1,2 Milliarden Dollar, wie Moderna am Donnerstag mitteilte. Vor einem Jahr hatten hohe Forschungs- und Entwicklungskosten noch für einen Verlust von 124 Millionen Dollar gesorgt.

Der Umsatz von Moderna schoss von acht Millionen auf 1,9 Milliarden Dollar in die Höhe. Davon entfielen allein 1,7 Milliarden Dollar auf Einnahmen mit dem Corona-Impfstoff.

Moderna rechnet im laufenden Jahr mit 19,2 Milliarden-Gewinn

Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Moderna auf Basis seiner bereits getroffenen Verkaufsvereinbarungen mit Erlösen von 19,2 Milliarden Dollar. Damit wurde die bisherige Prognose deutlich angehoben. Vor drei Monaten wurden 18,4 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Zum Vergleich: Pfizer geht bei seinem mit Biontech entwickelten Corona-Vakzin von einem jährlichen Umsatz von rund 26 Milliarden Dollar aus.

Corona-Impfstoff
Ampullen der Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca. - dpa

Anleger reagierten trotz der starken Zuwächse negativ auf Modernas Geschäftsbericht und liessen die Aktie vorbörslich zunächst deutlich fallen. Während der Gewinn die Erwartungen übertraf, hatten Analysten beim Umsatz mit etwas mehr gerechnet.

Moderna und andere Hersteller von Corona-Vakzinen waren bereits am Vortag an der Börse unter Druck geraten. Die US-Regierung erklärte, zur Eindämmung der Pandemie eine Initiative zur Patentaussetzung zu unterstützen.

Die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai hatte gesagt: Die USA stünden zwar hinter dem Schutz geistigen Eigentums, die Pandemie sei aber eine globale Krise, die ausserordentliche Schritte erfordere.

Katherine Tai
Katherine Tai, die von der Biden-Administration als US-Handelsvertreterin ausgewählt wurde, spricht während einer Veranstaltung. - dpa

Mehr als 100 Mitgliedsländer der WTO wollen die Patente für die Impfstoffe aussetzen. Damit können diese von mehr Firmen in mehr Staaten hergestellt werden. Allerdings dürfte ein solches Vorhaben nicht einfach werden. Tai selbst warnte, wegen des Konsensprinzips der WTO und der Komplexität der Materie könnte ein Abkommen zeitaufwendig werden.

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