Huawei-Gründer hält Netzausrüster für unverzichtbar für den Rest der Welt

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China,

Trotz des Gegenwindes für Huawei wegen Bedenken um die Cybersicherheit hält Konzerngründer Ren Zhengfei die Technik des chinesischen Telekommunikationsriesen international für unverzichtbar.

Apple Huawei Ren Zhengfei
Der Huawei-Gründer Ren Zhengfei. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschlandchef betont Unabhängigkeit des chinesischen Konzerns.

«Die Welt kann uns nicht entbehren, weil wir weiter fortgeschritten sind», sagte er der britischen BBC in einem am Dienstag veröffentlichten Interview. «Die USA können uns nicht zerdrücken.» Ebenso wie Huawei-Deutschlandchef Dennis Zuo bekräftigte Ren, Chinas Regierung habe keinen Einfluss auf Huawei.

Für die Zukunft des Konzerns, dem in mehreren Ländern eine zu grosse Nähe zu den Behörden in Peking vorgeworfen wird, zeigte sich Ren zuversichtlich: «Wenn die Lichter im Westen ausgehen, wird der Osten scheinen», sagte er. Die USA repräsentierten nicht die ganze Welt, sondern nur einen Teil davon.

Selbst wenn es den Vereinigten Staaten gelingen würde, andere Länder davon zu überzeugen, vorübergehend auf Huawei zu verzichten, könne das Unternehmen sich leicht verkleinern. So könne sich Huawei noch besser auf seine Produktentwicklung und die Qualität konzentrieren, sagte Ren der BBC. Das binde letztlich die Kunden.

Huawei ist einer der weltweit führenden Netzwerkausrüster, unter anderem für den Aufbau von 5G-Mobilfunknetzen, die den Grundstein für diverse Zukunftstechnologien legen sollen. Vor allem auf Betreiben der USA stuften allerdings mehrere Länder Huawei zuletzt als potenzielle Gefahr für die Cybersicherheit ein.

Ren versicherte, die chinesische Regierung werde «keinerlei Hintertüren» in Huawei-Technik installieren und das Unternehmen werde das ebenfalls nicht tun. Huawei werde es nicht riskieren, dass sich China den Zorn der Welt zuziehe. «Unser Unternehmen wird niemals irgendwelche Spionageaktivitäten unternehmen», sagte der Konzernlenker. In diesem Fall würde er die Firma dichtmachen.

Deutschlandchef Zuo äusserte sich im «Handelsblatt» ähnlich. «Die Sicherheit der Netze hat für uns oberste Priorität.» Das Unternehmen gehöre zu hundert Prozent der Belegschaft, der chinesische Staat halte «keinen Anteil an Huawei», sagte er. «Und er hält sich aus unseren Geschäften raus.» Künftig werde Huawei daran arbeiten, sich offen und transparent in die Debatte um die Sicherheit der Mobilfunknetze einzubringen.

Am Montag war bekannt geworden, dass der britische Geheimdienst die Huawei-Risiken beim 5G-Ausbau für beherrschbar hält. In der Bundesregierung wird derzeit beraten, ob und wie Huawei am deutschen Netzausbau beteiligt werden kann. Dem «Handelsblatt» zufolge arbeiten das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und die Bundesnetzagentur an verschärften Sicherheitsanforderungen für den 5G-Aufbau.

In Neuseeland, wo der Geheimdienst im November geurteilt hatte, die Verwendung von Huawei-Technik beim 5G-Netz berge erhebliche Sicherheitsrisiken, zeichnete sich unterdessen eine Lösung ab. So ist der grösste Telekommunikationskonzern Spark nach Angaben der Regierung in Gesprächen mit den Sicherheitsbehörden, um die Risiken zu minimieren, statt Huawei aus der 5G-Versorgung auszusperren.

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