Strafe

Harte Strafe gegen Airbnb in Spanien - «Unlautere Praktiken»

Keystone-SDA
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Spanien,

Die spanische Regierung hat gegen Airbnb eine Geldstrafe von gut 64 Millionen Euro verhängt. Hauptgrund seien Anzeigen für mehr als 65.000 Wohnungen, die nicht über die erforderliche Lizenz verfügten, teilte das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid mit.

Die massenhafte Vermietung von Ferienwohnungen wird in Spanien von vielen als eine der Hauptursachen der zunehmenden Wohnungsnot kritisiert: Schlüsselboxen für Appartements bei einem ...
Die massenhafte Vermietung von Ferienwohnungen wird in Spanien von vielen als eine der Hauptursachen der zunehmenden Wohnungsnot kritisiert: Schlüsselboxen für Appartements bei einem ... - KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Die Plattform für touristische Unterkünfte müsse ausserdem die irregulären Inserate zeitnah löschen. Eine Stellungnahme von Airbnb lag zunächst nicht vor.

Die Geldbusse wegen «unlauterer Geschäftspraktiken» sei die zweithöchste, die jemals von einer Verbraucherschutzbehörde in Spanien verhängt worden sei, sagte Minister Pablo Bustinduy. Grösser sei nur die Strafe von 108 Millionen Euro gewesen, die 2024 gegen die Airline Ryanair ausgesprochen worden sei.

Die Höhe der Strafe entspreche dem Sechsfachen der Gewinne, die Airbnb mit den beanstandeten Inseraten seit der ersten Verwarnung bis zu deren Entfernung erzielt habe, hiess es.

Die Strafe sei rechtskräftig, ein Einspruch der Plattform beim Ministerium sei zurückgewiesen worden. Die linksgerichtete Regierung hatte die Airbnb-Europazentrale in Irland zuvor mehrfach aufgefordert, die als illegal eingestuften Anzeigen zu entfernen.

Die massenhafte Vermietung von Ferienwohnungen wird in Spanien von vielen als eine der Hauptursachen der zunehmenden Wohnungsnot kritisiert. Die Regierung in Madrid und auch die verschiedenen Regionen versuchen seit längerem, diese Art der Vermietung stärker zu regulieren und einzudämmen.

Vor allem in Grossstädten und in touristischen Hochburgen wie Mallorca, Ibiza oder den Kanaren übersteigt die Nachfrage nach Wohnraum das Angebot deutlich, was die Mieten stark steigen lässt. Immer wieder kommt es deshalb zu Protestkundgebungen. Die Zahl der über Plattformen wie Airbnb angebotenen Ferienwohnungen wird in Spanien inzwischen auf mehr als 400.000 geschätzt.

«Es gibt tausende Familien, die wegen der Wohnsituation am Existenzminimum leben, während einige wenige mit Geschäftsmodellen reich werden, die Menschen aus ihren Wohnungen vertreiben», sagte Bustinduy. In Spanien dürfe kein Unternehmen, «egal wie gross oder mächtig, über dem Gesetz stehen.»

Die Wohnungen, die Airbnb bislang illegal beworben habe, würden bald dem regulären Wohnungsmarkt zugeführt, hatte Ministerpräsident Pedro Sánchez zuvor versichert. Für Touristen ist es keine gute Nachricht. Die Massnahme könnte es für Besucher künftig deutlich schwieriger machen, eine günstige Ferienunterkunft im beliebten Urlaubsland zu buchen.

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