Detailhandelsexperten sind keine Fans der Schnäppchentage Singles' Day, Black Friday oder Cyber Monday. «Ich bin ein Gegner des Black Friday, weil die Händler an diesem Tag Geld verlieren», sagt Detailhandelsexperte Gotthard Wangler gegenüber AWP.
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Am Black Friday sind viele auf Schnäppchenjagd. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Um gegen die Konkurrenz zu gewinnen und das beste Angebot zu haben, müssten die Händler am Black Friday sehr attraktive Angebote verkaufen.

«Darum vergeben sie meistens einen Teil der Marge. Und das können sie nicht mehr aufholen», so Wangler.

Der Chef des Handelsverbandes Schweiz, Patrick Kessler, hält den Black Friday sogar für einen «dummen» Tag. Und zwar, weil er zeitlich falsch liege. «Die Nähe zu Weihnachten führt dazu, dass viele Händler die Rabatte falsch streuen. Ein Black Friday im Juni wäre sicherlich für den Handel sinnvoller», sagt er.

Denn der Black Friday stiehlt dem Weihnachtsgeschäft die Show. Er verführt die Konsumenten dazu, schon ein paar Wochen vor Weihnachten einzukaufen – und das erst noch zu herabgesetzten Preisen. Dabei würden die Kunden die Artikel, die sie am Black Friday zu reduzierten Preisen kaufen, an Weihnachten auch zum Normalpreis kaufen, ist Kessler überzeugt.

Doch nicht mitzumachen ist keine Option. Denn umsatzmässig ist der Black Friday für viele Händler einer der stärksten Tage im Jahr, wenn auch die Margen fehlen. «Diese Dualität gibt es und sie ist herausfordernd; wir machen am Black Friday mit soweit notwendig und trotzdem auch so wenig wie möglich», sagt eine Sprecherin der Coop-Tochter The Body Shop.

Kessler rät den Händlern, nicht einfach pauschal das ganze Sortiment herunterzusetzen. Denn die Konsumenten gewöhnten sich daran und erwarteten im Jahr darauf wieder solche Aktionen. Zielführender sei es, das Black-Friday-Sortiment extra für diesen Tag einzukaufen und dann auch am Black Friday gleich wieder zu verkaufen.

So macht es zum Beispiel Digitec-Galaxus. «Und weil wir grosse Mengen einkaufen, bekommen wir von unseren Herstellern und Zwischenhändlern besonders attraktive Preise. Diese geben wir unseren Kundinnen und Kunden weiter.» So bleibe die Marge erhalten, sagt ein Sprecher.

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