Der Einzelhandel pocht mit Nachdruck auf mehr Tempo beim Schaffen einer Öffnungsperspektive.
In vielen Geschäften sind die Lichter aus - wie hier in München
In vielen Geschäften sind die Lichter aus - wie hier in München - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • HDE: Hälfte der geschlossenen Geschäfte in akuter Existenzgefahr .
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Die Bundesregierung und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten müssten den angekündigten Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown «sehr zeitnah» präsentieren, forderte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Donnerstag. «Ohne passgenaue staatliche Unterstützung und ohne Öffnungsperspektive werden in vielen Innenstädten in den kommenden Wochen die Lichter ausgehen», mahnte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Einer Umfrage des Verbands zufolge, für die in der vergangenen Woche 2030 Händler befragt wurden, sieht sich mehr als jedes zweite Unternehmen ohne weitere Hilfen in Insolvenzgefahr. Eine Ursache dafür liege in den «nach wie vor oft zu bürokratischen und zu langsamen staatlichen Hilfen», kritisierte der HDE. So hätten die vom Lockdown betroffenen Händler im vergangenen Jahr im Schnitt lediglich 11.000 Euro an Unterstützung erhalten. Drei Viertel der befragten Unternehmen stellten deshalb fest, dass die aktuellen Hilfsmassnahmen nicht zur Existenzsicherung ausreichten.

Nötig seien deshalb nach wie vor Nachbesserungen bei den Hilfsprogrammen und mehr Tempo bei der Auszahlung. «Wie verzweifelt die Lage für viele Einzelhändler mittlerweile ist, lässt sich auch in der hohen Klagebereitschaft ablesen», erklärte der HDE. So plane mehr als ein Viertel der befragten Bekleidungshändler, gegen die Schliessung des eigenen Geschäfts vor Gericht zu ziehen. Ein weiterer Grund für die verbreiteten Klagepläne sei auch «die Enttäuschung über die mangelnde Anerkennung der Politik für die hervorragend funktionierenden Hygienekonzepte der Branche».

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