Der Streaming-Dienst soll Hörerzahlen frisiert und damit dessen Besitzern Jay-Z, Beyoncé und Kanye West Millionen beschert haben.
Beyoncé und Jay-Z konnten am gestrigen Konzert in Köln nicht alle begeistern.
Beyoncé und Jay-Z konnten am gestrigen Konzert in Köln nicht alle begeistern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Streaming-Dienst Tidal soll Künstlern zu hohe Tantiemen bezahlt haben.
  • Das Unternehmen streitet die Vorwürfe ab.

Streaming hat die Musik-Branche umgekrempelt. Künstler werden nur entlöhnt, wenn ihre Musik auf Spotify und Co. abgespielt werden. Je öfters, desto mehr Geld fliesst.

Das Album «Lemonade» von Popstar Beyoncé wurde auf dem Streaming-Portal Tidal beim Release vor drei Jahren 306 Millionen Mal gehört. In nur 15 Tagen.

Das Problem: Der Spotify-Rivale hatte zu diesem Zeitpunkt nur drei Millionen Nutzer. Heisst: Jeder Abonnent hätte das Album zwei Wochen lang im Schnitt siebenmal am Tag gehört. Das geht nicht auf. Auch für das Album «Life of Pablo» von Rapper Kanye West präsentierte der Streaming-Dienst unglaubliche Zahlen.

Zwei Alben so erfolgreich?

Die Konsequenz: 2016 sollen laut Medienberichten für das Rap-Album zwei Millionen Dollar an Tantiemen zu Universal geflossen sein. Für «Lemonade» überwies Tidal dem Label Sony gar 2,5 Millionen Dollar. Zum Vergleich: Beiden Labels hat Tidal in besagtem Jahr insgesamt 7,2 Millionen Dollar an Tantiemen überwiesen.

Kommt dazu: Tidal gehört Jay-Z, seiner Ehefrau Beyoncé, Kanye West und anderen Künstlern. Haben Sie sich mit Datenmanipulation bereichert? Fakt ist: Jetzt ermitteln norwegische Behörden. Denn obwohl die Firma in Besitz von US-Künstlern ist, ist der Hauptsitz des Unternehmens in Norwegen.

Tidal bestreitet die Vorwürfe, kooperiert aber mit den Behörden. Die Untersuchung läuft laut norwegischen Medien bereits seit Herbst 2018.

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