Glencore hat im zweiten Jahresviertel ihre Kohleförderung um 16 Prozent zurückgefahren. Dafür hat der Rohstoffhändler aber mehr Kupfer abgebaut.
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Der Rohstoffkonzern Glencore mit Sitz in Baar. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Rohstoffhändler Glencore baute im ersten Halbjahr 2021 mehr Kupfer ab.
  • Dafür wurde aber die die Kohleförderung um 16 Prozent zurückgefahren.
  • Grund dafür ist vor allem der Abbau-Unterbruch im kolumbianischen Kohle-Bergwerk Prodeco.

Der Rohstoffhändler und Bergbaukonzern Glencore hat im ersten Halbjahr 2021 etwas mehr Kupfer abgebaut, gleichzeitig aber die Kohleförderung klar zurückgefahren. Gut entwickelt habe sich derweil das Marketinggeschäft, teilte Unternehmen mit Sitz in Baar am Freitag mit. Die Kohleförderung von Glencore sank von Januar bis Juni um 16 Prozent auf 48,7 Millionen Tonnen.

Dabei hätten vor allem der Abbau-Unterbruch im kolumbianischen Kohle-Bergwerk Prodeco die Produktion belastet, hiess es. Sowie verschiedene Portfolio-Anpassungen in den australischen Werken.

Öl-Förderung gleich wie Vorjahr

Die Öl-Förderung lag derweil mit 2,6 Millionen Fass knapp auf Vorjahresniveau (-2 %). Dies widerspiegle die gegenläufigen Auswirkungen der im April 2020 in die Wartungs- und Instandhaltungsphase überführten Ölfelder im Tschad. Und eines im Februar 2021 begonnen Projekts in Äquatorialguinea.

Beim Kupfer verbuchte Glencore derweil einen Anstieg der Produktion um 2 Prozent auf 598'000 Tonnen. Damit sei die eigene Zielsetzung erreicht worden, so Glencore.

Die Kobalt-Förderung ging um 3 Prozent auf 14'800 Tonnen hoch. Jene von Ferrochrom nahm um 66 Prozent auf 3773'000 Tonnen zu. Glencore förderte auch mehr Gold (+3% auf 423'000 Unzen) und Zink (+6% auf 581'800 Tonnen). Rückgänge verzeichnete das Unternehmen mit Sitz im Kanton Zug bei Blei (117'300 Tonnen, -9%) und Nickel (47'2700 Tonnen, -14%).

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Die Öl-Förderung von Glencore legte 2022 zu. (Symbolbild) - Pixabay

An den Produktionszielen fürs Gesamtjahr 2021 nimmt Glencore einige Änderungen vor. So werden für Zink im zweiten Semester geringere Fördermengen erwartet. Der Rohstoffkonzern begründet dies mit einem längeren Hochlauf in der kürzlich in Betrieb genommenen Zhairem-Mine in Kasachstan. Geringere Erwartungen für die Nickelproduktion liegen an verlängerten Wartungsarbeiten in der Koniambo-Nickelfabrik.

Beschränkungen im Schienengüterverkehr

Und Glencore wird auch weniger Kohle fördern als ursprünglich geplant. Der Konzern begründet die tieferen Mengen mit Beschränkungen im Schienengüterverkehr und einer schwächeren Inlandnachfrage in Südafrika. Zudem erhole sich das Angebot in Australien langsamer als gedacht.

Positiv habe sich indes das Marketinggeschäft entwickelt, daher werde die entsprechende Guidance erhöht. Neu geht Glencore für 2021 von einem Wert von jährlich 2,2 bis 3,2 Milliarden US-Dollar aus. Und zwar am oberen Ende der langfristig gesetzten Bandbreite. Bisher wurde dieser in der oberen Hälft der Bandbreite gesehen.

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