General Electric verdreifacht Gewinn
General Electric hat seinen Gewinn im ersten Quartal verdreifacht. Boeings Krisenflieger, die 737 Max, ist für den Konzern allerdings ein Problem.

Das Wichtigste in Kürze
- General Eelctric hat seinen Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr verdreifacht.
- Der Konzern sieht das Boeing-Flugzeug 737 Max zu einem «neuen Risiko».
- GE ist an der Produktion der Maschine beteiligt.
Der mitten im Umbau steckende US-Mischkonzern General Electric (GE) hat mit einem Gewinnsprung überrascht, fürchtet aber ein neues Problem. Das Boeing-Flugzeug 737 MAX sei «ein neues Risiko». Das räumte Vorstandschef Larry Culp heute Dienstag ein. General Electric liefert einen Teil der Triebwerke für das Flugzeug.
Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft verdreifachte sich im ersten Quartal auf 954 (2018: 261) Millionen Dollar, wie GE mitteilte. Vor allem die Flugzeugsparte, das Öl- und Gasgeschäft der Tochter Baker Hughes und die Medizintechnik liefen gut. Die kriselnde Kraftwerks-Sparte zog den Gewinn im Industriegeschäft allerdings insgesamt um ein Fünftel nach unten. GE-Aktien legten in New York vorbörslich zehn Prozent zu.
General Electric wurde umgekrempelt
Die Zahlen seien besser als erwartet ausgefallen, sagte Culp. Seit Sommer hat er den Traditionskonzern umgekrempelt und ganze Sparten verkauft, um den hohen Schuldenberg zu reduzieren.
«Das ist nur ein Quartal in einem Transformationsprozess, der sich über viele Jahre hinziehen wird», sagte Culp. General Electric mache aber Fortschritte. Im ersten Quartal hatte der Konzern das Biopharma-Geschäft für mehr als 20 Milliarden Dollar an den Konkurrenten Danaher verkauft.
Ausserdem wurde die Zug-Sparte mit Wabtec zusammengelegt. GE hält damit nun knapp 25 Prozent an Wabtec.
Triebwerke als Problem
Die Unsicherheit rund um das Boeing-Modell, das nach zwei Abstürzen wegen Software-Problemen aus dem Verkehr gezogen wurde, trifft auch GE: Der US-Konzern baut zusammen mit der französischen Safran SA die Triebwerke dafür. Der US-Flugzeugbauer hat die Produktion der 737 MAX heruntergefahren und die Software überarbeitet. Doch noch ist unklar, wann die Maschinen wieder abheben können.
Einen weiteren Rückschlag erlitt der US-Konzern im Irak. Das kriegszerstörte Land hat den Erzrivalen Siemens zum Partner für den Wiederaufbau der Stromversorgung ausgewählt.
Der Münchener Konzern habe damit gute Chancen, einen grossen Teil der Aufträge zu erhalten. Diese bewegten sich im Volumen von rund 14 Milliarden Euro. Das sagte der irakische Ministerpräsident Abel Abdul-Mahdi bei einem Besuch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Um dieses Milliarden-Geschäft hat sich auch GE beworben, mit politischer Unterstützung der US-Regierung von Präsident Donald Trump.